UNSERE KONZEPTION
Stand: 01.10.2025
Vorwort Träger
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Eltern, Mitarbeitende und Freunde der Kindertagesstätte Sankt Pius Kandel,
mit großer Freude stellen wir Ihnen die überarbeitete Konzeption unserer katholischen Kindertagesstätte vor. Dieses Konzept ist das Ergebnis intensiver gemeinsamer Arbeit – getragen von den Erfahrungen, dem Engagement und den Überzeugungen aller, die unsere Einrichtung tagtäglich mit Leben füllen.
In einer sich stetig wandelnden Gesellschaft möchten wir Kindern Geborgenheit, Orientierung und Raum zur Entfaltung schenken. Dabei ist es uns wichtig, unsere christlichen Werte in der täglichen Begegnung erlebbar zu machen – im respektvollen Umgang, im gemeinsamen Feiern des Glaubens und in der Offenheit für alle Menschen.
Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen die Kinder – als eigenständige, von Gott ge-liebte Persönlichkeiten. Wir sehen sie als aktive Mitgestalter ihrer Umwelt, die mit ihren Ideen, Fragen und Bedürfnissen unser tägliches Miteinander bereichern. Partizipation bedeutet für uns, Kindern Vertrauen zu schenken, ihnen zuzuhören und sie an Entscheidungen, die ihr Leben in der Kita betreffen, teilhaben zu lassen. So erfahren sie Selbstwirksamkeit, Verantwortung und Gemeinschaft – zentrale Werte, die auch im christlichen Glauben verankert sind.
Ein wertschätzendes Miteinander prägt unser Zusammenleben in der Kita. Wir begegnen einander mit Achtung, Offenheit und Empathie – unabhängig von Herkunft, Religion oder Lebenssituation. Dieses Miteinander trägt uns durch den Alltag und macht unsere Einrichtung zu einem Ort, an dem sich Kinder, Eltern und Mitarbeitende gleichermaßen willkommen und angenommen fühlen können.
Unsere Konzeption beschreibt, was uns wichtig ist und wie wir gemeinsam diese Haltung leben – im Glauben, im Spiel, im Lernen und im liebevollen Umgang miteinander. Sie ist Wegweiser und zugleich Einladung, immer wieder neu über unsere gemeinsame Verantwortung für die Kinder nachzudenken.
Wir danken allen, die an der Entstehung und Überarbeitung dieser Konzeption mitgewirkt haben – für ihre Ideen, ihre Zeit und ihre Leidenschaft für die Kinder, die uns anvertraut sind.
Möge diese Konzeption dazu beitragen, dass unsere Kita auch weiterhin ein Ort des Glaubens, der Freude und der Gemeinschaft bleibt. Ein Ort, an dem Kinder liebevoll ins Leben begleitet werden.
Im Namen der Pfarrei Heilige Vierzehn Nothelfer als Träger dieser Einrichtung
Stanislaus Mach, Pfr.
Grußwort
Liebe Eltern, liebe Leser*innen,
ich freue mich sehr, Sie mit dieser Konzeption auf eine kleine Reise durch unsere Kindertagesstätte mitzunehmen. Sie gibt Ihnen einen Einblick in unsere pädagogische Haltung, unsere Werte und den Alltag der Kinder, die uns anvertraut sind.
In unserer Kita steht jedes Kind als individuelle Persönlichkeit im Mittelpunkt. Wir möchten eine Umgebung schaffen, in der Kinder sich sicher, angenommen und neugierig fühlen dürfen – ein Ort, an dem sie spielen, lernen, forschen und wachsen können. Dabei ist uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen, liebe Eltern, besonders wichtig. Nur gemeinsam können wir die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten und stärken.
Ich lade Sie herzlich ein, unsere Arbeit kennenzulernen, Fragen zu stellen und mit uns im Gespräch zu bleiben. Gemeinsam gestalten wir einen Ort, an dem Kinder Kind sein dürfen – mit all ihrer Freude, Neugier und Lebendigkeit.
Herzliche Grüße
Birgit Eckert-Burg
Leitung der Kindertagesstätte
Unsere Kita im Wandel der Zeit
Im April 1930 wurde unser Kindergarten „St. Pius“ in Kandel eingeweiht. Pfarrer Josef Hans eröffnete die Einrichtung im Schwesternhaus in der Landauer Straße. Damals betreute Schwester Martha bereits mehr als 50 Kinder in einer Gruppe.
Als in den 1970er-Jahren die Kinderzahl und die Nachfrage an Kindergartenplätzen stetig anstieg, wurde die Einrichtung erweitert: Ein Anbau mit drei Gruppenräumen, einem Bad, einer Küche, einer Garderobe, einem Büro und sowie einem Turnraum und dem Pfarrheim im Untergeschoss, ergänzte das bestehende Gebäude und bot den Kindern neue Möglichkeiten zum Spielen und Lernen.
Bis 1990 wurde der Kindergarten von Ordensschwestern geleitet. Ihr Engagement prägte die pädagogische Arbeit und den Alltag der Kinder in besonderer Weise.
Über all die Jahrzehnte hinweg stand und steht eines im Mittelpunkt: das Wohlbefinden der Kinder, die Förderung ihrer Persönlichkeit und die Verankerung von Werten und religiöser Erziehung. Diese Grundhaltung bildet bis heute das Fundament unserer Arbeit.
Aktuell erlebt unsere Kita eine neue große Veränderung: Auf dem Kindergartenge-lände entsteht ein moderner Neubau, der voraussichtlich 2026 bezugsfertig sein wird. Auf zwei Etagen werden dort bis zu 140 Kinder Platz finden. Während die Stadt Kandel weiterhin als Gebäudeträger verantwortlich ist, bleibt die Personalträgerschaft bei der Katholischen Kirchengemeinde Hll. Vierzehn Nothelfer. Damit wird die lange Tradition der christlich geprägten Erziehungsarbeit fortgeführt und gleichzeitig ein zeitgemäßer Rahmen geschaffen, in dem Kinder sich wohlfühlen, entfalten und miteinander wach-sen können.
Auf Grund dessen sind wir in der Bauphase im Außenbereich etwas eingeschränkt.

Lage der Einrichtung und Einzugsgebiet
Unsere Kindertagesstätte befindet sich in der Landauer Straße 21 in Kandel, in zent-raler Lage und dennoch mit guter Erreichbarkeit. Die Straße ist stark frequentiert und liegt in unmittelbarer Nähe zur Stadtmitte. Kandel, einschließlich des Stadtteils Minderslachen, zählt rund 9.300 Einwohner. In den vergangenen Jahren sind in der Umgebung unserer Kindertagesstätte zwei neue Wohngebiete entstanden, wodurch unser Einzugsgebiet weitergewachsen ist.
In direkter Nachbarschaft liegen die katholische und die protestantische Kirche, das katholische Pfarrbüro, die Stadthalle, eine Bäckerei sowie die Ludwig-Riedinger-Grundschule. Auch der örtliche Einzelhandel ist vielfältig und belebt das Stadtzentrum. Die Umgebung lädt zu Spaziergängen über Wiesen und Felder sowie zu Besuchen nahegelegener Spielplätze ein – ideale Voraussetzungen, um den Kindern vielfältige Natur- und Alltagserfahrungen zu ermöglichen.
In Kandel gibt es insgesamt fünf Kindertagesstätten: eine protestantische, drei städtische und eine katholische Einrichtung. Alle Kindertagesstätten betreuen Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet von Kandel sowie aus dem Stadtteil Minderslachen.
Leitbild

Jesus sagt:
"Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran. Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.
Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hinein kommen."
Markus, Kapitel 18-19
Kind im Mittelpunkt
Durch unsere ganzheitliche Erziehung wollen wir die Stärken der Kinder unterstützen und die individuelle Entwicklung fördern.
Jedes Kind soll erfahren, dass es einmalig ist, von Gott geliebt und gewollt.
Christliches Menschenbild
Wir sehen uns als familienergänzende Einrichtung, die die Eltern in Bildungs- und Erziehungsfragen unterstützen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist wertschätzend und partnerschaftlich.
Familien
Wir sehen uns als familienergänzende Einrichtung, die die Eltern in Bildungs- und Erziehungsfragen unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist wertschätzend und partnerschaftlich.
Team
Die zwischenmenschliche Beziehung der Mitglieder unseres Teams basiert auf jahrelanger, respektvoller, wertschätzender Zusammenarbeit.
Hilfsbereit, verständnisvoll, flexibel und motiviert ist das Erzieherteam für Kinder, Eltern Träger und Kirchengemeinde stets im Einsatz.
Einige Erzieherinnen sind qualifizierte Fachkräfte in vielseitigen Bereichen (Naturkunde, Mathematik, Sprachförderung).
Wir nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil, um unsere fachlichen Kompetenzen zu erweitern.
Vernetzung
Wir sind ein lebendiger Teil von Kirche und Kirchengemeinschaft.
Die Gemeinschaft zwischen Träger, Leitung, Erzieherinnen und Pfarrgemeinde ist geprägt durch Wertschätzung, Respekt und Vertrauen.
Zudem pflegen wir Kontakte zu Therapeuten, Ärzten, der Grundschule und anderen Kindertagesstätten.
Kandel, 20.11.2013
Pastoraler Raum
„Wir sind ein lebendiger Teil von Kirche und Kirchengemeinschaft“.
Zitat aus unserem Leitbild
Die Kindertageseinrichtung St. Pius ist Teil der Pfarrei Heilige Vierzehn Nothelfer und ist in die kirchliche Gemeinde St. Pius, Kandel eingebunden. Diese Vernetzung prägt unser pädagogisches Handeln und eröffnet den Kindern vielfältige Möglichkeiten, Kirche als lebendige Gemeinschaft zu erfahren.
Im Jahresverlauf nehmen wir mit den Kindern aktiv am Leben der Gemeinde teil und gestalten es mit. Wir beteiligen uns an Familiengottesdiensten und besonderen Anlässen, indem wir Gestaltungselemente übernehmen. Gleichzeitig erfahren wir große Unterstützung durch Ehrenamtliche der Gemeinde insbesondere vom Gemeindeausschuss, die unsere Aktivitäten bereichern – sei es durch organisatorische Hilfe, musikalische Beiträge oder die Mitwirkung bei Festen. So entsteht ein Miteinander, das die Verbundenheit zwischen Kita und Gemeinde lebendig macht und für die Kinder erlebbar werden lässt.
Zum Beispiel:
- Kneipp-Zertifizierung unserer Kindertagesstätte – ehrenamtliche Helfer der Pfarrei haben uns und die Kita-Eltern bei diesem Frühlingsfest tatkräftig unterstützt
- 60. Kirchenjubiläum – Baumpflanzung auf dem Kirchengelände mit den Kindern untermalt durch Lieder, Fingerspiele, etc.
- St. Martin-Familiengottesdienst – Lichtertanz und Lieder
- Pfarreifest an Fronleichnam – Kinderprogramm am Nachmittag
- 100 Jahre Krippenlandschaft
- Krippenandacht - gestaltet von den Kindern durch Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte
- Kirchen-Cafe – mit Unterstützung der Elternschaft und des Gemeindeausschusses
- Kunstausstellung mit Vernissage – Kindergartenkinder stellen ihre Kunstwerke in der Kirche über einen längeren Zeitraum aus
Darüber hinaus pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit der Pastoralreferentin der Pfarrei. Sie besucht unsere Kita regelmäßig und bringt im Rahmen des sogenannten „Kirchgartens“ religionspädagogische Angebote ein. Außerdem unterstützt sie uns bei Wortgottesdiensten, die wir mit den Kindern vorbereiten.
In Kandel sind verschiedene Konfessionen vertreten, die das religiöse Leben der Stadt vielfältig prägen. Dazu gehören die katholische Kirchengemeinde, die protestantische Gemeinde, die evangelisch-methodistische Kirchengemeinde sowie die evangelische Christusgemeinde. Dieses Miteinander unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften bereichert das Zusammenleben und bietet den Menschen in Kandel eine breite spirituelle und religiöse Vielfalt.
Über Gott und die Welt
Religionspädagogik
In unserer hektischen und schnellen Zeit brauchen besonders Kinder das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Durch die Rituale der immer wiederkehrenden Gebete, religiösen Lieder, Meditationen und religiösen Geschichten, wird unseren Kindern diese Sicherheit vermittelt.
Auch die religiösen Feste im Jahreskreis feiern wir zusammen mit den Kindern.
So erfahren die Kinder sehr viel über das Leben Jesu, sie hören von dem Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat oder vom Heiligen Nikolaus, der für die Menschen da war und sich ganz besonders um die Kinder gekümmert hat.
Wer mit Kindern die Bibel entdecken möchte, wird erstaunt sein über die Vielzahl der Geschichten. Wir wollen unseren Kindern biblische Geschichten nahebringen, sie an den Erfahrungen, die in der Bibel niedergeschrieben wurden, teilhaben lassen.
Die Kinder erfahren auch, dass Teilen, gegenseitiges Helfen, Rücksicht nehmen, Vertrauen usw. wichtige Bestandteile unseres täglichen Lebens sind.
Im Jahresverlauf finden Gottesdienste in der Kirche oder auf dem Kita-Gelände statt. Hierbei gestalten die Kinder den Ablauf spielerisch mit. Es wird ihnen bewusst, dass sie aktive Mitgestalter eines Gottesdienstes sein können. Sie erleben ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl, wenn ihre Eltern, Erzieher, Pastoralreferentin und Kirchenge-meinde zusammen einen Gottesdienst feiern.
Die Kinder erfahren bei uns, dass Religion keine langweilige, strenge Angelegenheit ist, sondern sehr viel Spaß macht.
Wie Don Bosco, ein italienischer Geistlicher, schon sagte:
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen."
Ganz in diesem Sinne vermitteln wir den Kindern religiöse Werte auf eine lebensnahe und erfahrbare Weise. Der Glaube soll Freude wecken und im Alltag lebendig werden. Dazu gehört auch die bewusste Nutzung des Kirchenraumes: Mit religionspädagogischen Angeboten, wie der Kirchenraumpädagogik, laden wir die Kinder ein, diesen besonderen Ort mit allen Sinnen zu entdecken und zu erleben.
Darüber hinaus bietet unsere Pastoralreferentin mehrmals jährlich den „Kirchgarten“ an. In entspannter Atmosphäre wird über Jesus erzählt, religiöse Geschichten kindgemäß und spielerisch dargestellt und mit viel Spaß und Freude religiöse Erziehung le-bendig gemacht. Ob die Kinder am „Kirchgarten“ teilnehmen möchten, entscheiden sie selbst. Kinder, die mitmachen merken: „Kirchgarten erleben, ist etwas Besonderes!“
Auch für uns Erzieher*innen gibt es spezielle religiöse Angebote und Fortbildungen, die uns stärken und in religiösen Bereichen weiterbilden.
Die Idee des „Kneipp-Kindergartens“
Kneipp – Gesundheit in der Kita
Im November 2013 absolvierte unser Kita-Team ein viertägiges Seminar zum Thema: „Kneipp – Gesundheit für Kinder“.
Dieses schlossen wir erfolgreich als Gesundheitserzieher ab.
Seit 24.04.2016 ist unser Kindergarten „St. Pius“ die zweite zertifizierte Kindertagesstätte in Rheinland-Pfalz.

Das von Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte Gesundheitskonzept zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten ist nicht nur ein Heilkonzept, sondern auch ein Lebenskonzept, das auf folgenden fünf Grundelementen beruht:
1. Lebensordnung/seelisches Wohlbefinden
2. Wasseranwendungen/natürliche Reize
3. Heilpflanzen und Kräuter
4. Bewegung
5. Ausgewogene gesunde Ernährung
Dieses Konzept ist heute aktueller denn je. Kneipp hatte schon zu seiner Zeit erkannt, dass die Beziehung zwischen Körper, Geist und Seele eine wesentliche Rolle für Gesundheit und Krankheit spielt. Entsprechend dieser ganzheitlichen Sichtweise stellte Kneipp den ganzen Menschen mit seinen physischen, psychischen und sozialen Bedürfnissen in den Mittelpunkt seiner Gesundheitslehre.
Warum eigentlich Gesundheitsförderung in unserer Kita
Die Kinder werden, ganz nach dem Prinzip der Salutogenese, das ist die Lehre der Gesundheitsentstehung durch Wechselwirkungen, an eine gesunde Lebenseinstel-lung herangeführt:
„Was hält mich gesund?“, „Wie fühlt sich mein Körper an?“, „Wie kann ich mein Wohl-befinden erhalten?“, „Was tut mir gut?“
Kindertageseinrichtungen bieten ein ideales Umfeld, auch Menschen zu erreichen, die sich vielleicht nicht speziell dem Thema Gesundheit widmen würden. Kinder sind offen und neugierig, noch frei von eingefahrenen Verhaltensmustern und genau darin liegt der erfolgversprechende Ansatz für moderne Gesundheitsförderung. Familie und Kita sind elementare Lebensbereiche des Vorschulkindes. In der Familie erfährt das Kind Geborgenheit und erwirbt Urvertrauen in sich und die Welt. Werte und Normen werden vermittelt und geprägt. Als familienergänzende Arbeit und in Kooperation mit den Familien sollen die Kinder möglichst früh
- die Grundlagen zur gesunden, naturgemäßen Lebensweise spielerisch erwerben,
- gesundheitsbewusstes Verhalten am Vorbild lernen und dieses üben.
- Die Kinder lernen auf Dauer verantwortlich mit ihren individuellen Gesundheitsressourcen umzugehen.
- Durch die Integration des Kneipp-Gesundheitskonzepts mit seinen fünf Elementen in den Kita-Alltag wird die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder positiv beeinflusst.
- Gesundheit wird unterstützt und gefördert.
- Ein positives WIR-Gefühl wird gefördert, das Selbstwertgefühl gesteigert, Toleranz und Rücksichtnahme werden eingeübt.
Da die Lehre Sebastian Kneipps vom naturgemäßen Leben und Heilen sich auf die Kräfte der Natur stützt, wie die Erfahrung natürlicher Reize, bietet sie gerade für Kinder ein wesentliches Fundament der gesunden Entwicklung.
„Kinder von heute – gesundheitsbewusste Erwachsene von morgen“
In den fünf Elementen der Kneipp`schen Lehre eröffnen sich die Handlungsfelder für ganzheitliche Erziehung und Bildung. Das Team hat sich hierfür speziell qualifiziert, dokumentiert die Arbeit und bildet sich regelmäßig weiter.
Im April 2016 wurden wir mit dem Gütesiegel vom Kneipp-Bund e.V. als anerkannte Kneipp-Kindertageseinrichtung zertifiziert.
Wir sind uns der besonderen Verantwortung zur ganzheitlichen Förderung der Persön-lichkeit des Kindes bewusst. Unterstützt durch die Prinzipien der ganzheitlichen Gesundheitslehre Sebastian Kneipps erfüllen wir diesen Auftrag.
„Das Beste, was man gegen eine Krankheit tun kann,
ist etwas für die Gesundheit zu tun.“ *
(Sebastian Kneipp)
Die Umsetzung der fünf Kneipp‘schen Elemente in der Kita
Die Kinder werden nach pädagogischen Grundsätzen gefördert. Die Kneipp‘schen Elemente werden in dem ganzheitlichen Konzept zusammengeführt und sinnvoll miteinander verbunden. Die einzelnen Bereiche überschneiden sich und bilden ein komplexes Gesamtgefüge von Körper, Geist und Seele.
Das Kneipp-Gesundheitskonzept wird in unseren Kita-Alltag eingebunden.
Lebensordnung – seelisches Wohlbefinden

Die „Kneipp`sche Lebensordnung“ kann als Streben nach größtmöglicher Ausgeglichenheit und Harmonie für das Kind in der Gesellschaft verstanden werden. Für jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft, Lebensgeschichte und Entwicklung sind insbesondere Liebe, Angenommensein, Zärtlichkeit und Geborgenheit, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Anerkennung und Kontinuität wichtig für seine innere Ordnung. Die Erzieherinnen pflegen einen offenen, ehrlichen und vor allem achtenden Umgang mit den ihnen anvertrauten Kindern. Was unseren Kindern gut tut:
- ein Leben, ausgerichtet am Jahreszeitenkreis
- gemeinsame Unternehmungen in Familie und Gruppe
- Streicheleinheiten und (vom Kind bestimmter) Körperkontakt
- Anerkennung und Lob
- in der Gruppe am Tun beteiligt sein
- Vertrauen in das Wissen und Können und in das zu Erlernende setzen
- Ermuntern und Loslassen zu Eigeninitiative bis hin zur aktiven Selbstständigkeit
- klare Formulierungen – Grenzen setzen
Förderliche Rahmenbedingungen sind:
- geregelter Tagesablauf: Essenszeiten, Spieleinheiten, Lernangebote
- ausreichender Schlaf- und Ruhephasen während des Tages
- gezielter und verantwortlicher Medieneinsatz
- angenehme Atmosphäre
- gesunde Raumbedingungen
- regelmäßige Luftzufuhr
- sinnvoller ökologischer Umgang in der kindlichen Umwelt
- elementarer Wissenserwerb durch Projektarbeit und Lernangebote
- Förderung der Sinne und der Kreativität
Bewegung - aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt

Bewegung ist ein elementares Bedürfnis, das gleichberechtigt neben allen anderen Grundbedürfnissen steht. Bewegung ist entscheidend für die geistige und körperliche Entwicklung und stärkt das körperliche und seelische Wohlbefinden. In der Kneipp-Kindertageseinrichtung wird Bewegung mit positivem Erleben verknüpft und den elementaren Bewegungsformen Vorrang gegeben. Für den Alltag bedeutet dies:
- konsequent und mit neuem Bewusstsein dem täglichen Bewegungsdrang eines jeden Kindes Rechnung tragen
- genügend Freifläche mit gut angelegten Spiel- und Bewegungsräumen, Sport und Mehrfunktionsraum schaffen
- wöchentliche Sportangebote einsetzen
- viel Bewegung im Freien suchen
„Vorbeugen, ist besser als Heilen."
Sebastian Kneipp
Gesunde Ernährung

Wir legen Wert auf eine gesunde ausgewogene, möglichst naturbelassene Ernährung in entspannter, angenehmer Tischatmosphäre. Deshalb bitten wir auch alle Eltern darum, ihrem Kind ein gesundes Frühstück und dabei möglichst wenig süße Speisen mitzugeben.
Orientierung bieten folgende Punkte:
- Frischobst, Gemüse, Kräuter, Vollkorn- und Milchprodukte sind unverzichtbar. (Teilnahme am Schulobstprogramm, Anbau von Obst, Gemüse und Kräuter in unserem hauseigenen Hochbeet)
- Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wasser, Früchte- und Kräutertees sind gesunde Durstlöscher (Wasser und Tee stehen den Kindern täglich zur Verfügung; Kräuter aus dem eigenen Garten finden Verwendung, z.B. Melisse, Minze)
- Kinder lieben es, ihre Speisen selbst aktiv zuzubereiten und die Küche als Experimentierfeld und Kreativraum zu erleben (Kneipp-Frühstücksbuffet wird mit den Kindern zubereitet; backen, kochen für das gruppeninterne Frühstück oder sonstige Anlässe)
- Kinder erfahren die Herkunft unserer Lebensmittel, wie sie erwirtschaftet werden, wie man sie aufbereitet (z.B. Kartoffel-, Apfelernte)
- Das Mittagessen wird nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zubereitet.
„Die Nahrung ist nur dann zuträglich und gesund,
wenn sie der Natur des Menschen zuträglich ist
und von ihr verarbeitet wird“
Sebastian Kneipp
Heilpflanzen und Kräuter

Durch den Anbau und den direkten Umgang mit Kräutern wird beim Kind das Ver-ständnis für den Nutzen aus der Natur geweckt, das Kind erkennt dabei die Einbettung des Menschen in seine Umwelt. Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt und dem eigenen Körper wird unterstützt und gefördert:
Angebote rund um Heilpflanzen und Kräuter:
- Beobachtungsgänge und Exkursionen zum Sammeln von Kräutern (Wald- und Wiesenspaziergänge in die Umgebung/Waldtage)
- Herbarium als Nachschlagewerk anlegen (gepresste Kräuter, Blüten, Blätter aufkleben)
- Kräutergarten und Kräuterbeet anlegen und pflegen (eigene Hochbeete und Kräutertöpfe im Garten)
- Tees herstellen (z.B. Minze, Melisse dafür anbauen)
- Kräuter frisch oder getrocknet verwenden (z.B. Zubereitung von Kräuterquark, Kräuterbutter)
- Nutzung von Massageölen mit Kräutern (z.B. Handmassagen)
„Die Natur ist die beste Apotheke.“
Sebastian Kneipp
Wasser – natürliche Reize erleben

Das natürlichste und einfachste Abhärtungsmittel ist das Barfußlaufen. Durch das Leben in einer technisierten und klimatisierten Umwelt werden viele Lebensfunktionen nicht mehr in ausreichendem Maße trainiert. Zum einen finden wir eine hohe Reizüberflutung, zum anderen fehlen immer mehr natürliche körperliche Reize wie Sonne, Luft, Wärme, Kälte und Wind, auf die der Körper zur Aufrechterhaltung seiner Abwehrkräfte angewiesen ist. Deshalb bieten Wasseranwendungen Möglichkeiten, Reize und Körperreaktionen konkret zu erleben, auf kindlichem Niveau zu hinterfragen und konkret zur gesundheitlichen Gesamtverfassung beizutragen. Die Umgebung hält ein großes Angebot an natürlichen Reizen bereit. Das Element Wasser ermöglicht über Erlebnisse, Erfahrungen und Experimentierfreude die Umwelt zu erschließen.
„Das Wasser ist das allererste,
vorzüglichste und allgemeinste Heilmittel
für den menschlichen Körper.“
Sebastian Kneipp
Formen der Planung
Projektarbeit
Der Projektarbeit mit Kindern liegt das Handeln zu Grunde. Da Projektarbeit Partizipation voraussetzt, ist sie hervorragend dazu geeignet, Kinder an der Lösung ihrer Fragen oder Probleme zu beteiligen. Die pädagogischen Fachkräfte haben nicht die Aufgabe, den Kindern die Antworten zu liefern, sondern sie dabei zu unterstützen, selbst Antworten zu finden.
Projekte können sich aus einer alltäglichen Situation heraus entwickeln, die interessierte Kinder weiterverfolgen.
Wenn Projekte mehrere Kinder interessieren, übernimmt die pädagogische Fachkraft die Projektbegleitung, hält sich aber dezent im Hintergrund und lässt die Kinder agieren. Sie lädt z.B. zu einer Kinderkonferenz ein, bei der die weiteren Schritte besprochen werden. Gemeinsam entscheiden die Kinder und die pädagogische Fachkraft sich mit einem Thema in einem Projekt zu beschäftigen. So sind die Kinder von Beginn an handelnd und entscheidend einbezogen.
Projektarbeit mit Kindern haben einen konkreten Anlass, der aus dem Interesse der Kinder entsteht. Das bedeutet, Projekte mit Kindern werden nicht durchgeführt, weil sie in der pädagogischen Jahresplanung vorgesehen sind, sondern immer dann, wenn es die Situation der Kinder ergibt.
Die Kinder entscheiden selbst, ob sie sich an einem Projekt beteiligen wollen. Sie werden bei ihren Entscheidungen begleitet und bekommen ihrer Entwicklung entsprechend Impulse.
Projekte werden mit den Kindern von Anfang geplant und durchgeführt. Der pädagogischen Fachkraft kommt die Rolle der Projektbegleitung zu. Sie moderiert die Zusammenkünfte der Gruppe während des Projektes, hält die Ziele fest, notiert alle Ideen, unterstützt die Gruppe bei ihrem Vorhaben (legt z. B. Bastelmaterial und Sachbücher bereit). Eigene Impulse bringt sie dann ein, wenn der Verlauf ins Stocken gerät. Die Gruppe beschließt, ob sie der Idee folgen will.
Als Moderatorin lässt die pädagogische Fachkraft Umwege zu. Immer wieder reflektiert sie mit der Projektgruppe deren Erfahrungen, welche die Kinder aus dem Erlebten ziehen. Sie sorgt für eine altersangemessene Dokumentation, so dass der Projektverlauf erkennbar und nachvollziehbar dargestellt wird.
Das Projekt wird abgeschlossen, wenn das Interesse der Kinder am Thema zufrieden gestellt ist. Am Ende eines Projektes steht die Projektpräsentation. Die Projektgruppe entscheidet, wem sie ihre Ergebnisse präsentieren will, in welcher Form und in welchem Rahmen dies geschehen soll.
Bedeutung des kindlichen Spiels
Spiel und Freispiel
In keinem anderen Bereich in der Entwicklung eines Kindes können sich Sprache, Motorik, Sozialkompetenz und kognitive Fähigkeiten so entwickeln und gefördert werden wie im Spiel.
In unserer Kita bieten sich dafür ganz unterschiedliche Angebote und Möglichkeiten, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
In jeder Gruppe gibt es Spielbereiche, die das Kind selbstständig auswählt. Hinzu kommen Flur, Garderobe und Funktionsräume, die den Kindern zur Verfügung stehen.
Im Außenbereich ist genügend Raum und Gelegenheit um den Bewegungsdrang der Kinder zu entsprechen. Es gibt Begrünung, Spielgeräte, Asphaltflächen und Sandflächen. Das Material steht den Kindern frei zur Verfügung.
Die Spielbereiche sowohl im Innen- als auch im Außenbereich können von den Kindern flexibel gestaltet werden, z.B. aus einer Puppenecke wird eine Verkleidungsecke, aus einer Bauecke kann eine Bilderbücher und Ruhezone werden.
Das Einhalten von Regeln ist von großer Bedeutung. Durch ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen den Erzieher*innen und den Kindern lassen sich gemeinsam aufgestellte Regeln besser verstehen und verinnerlichen: Kinder melden sich bei der Erzieher*innen ab.
Die Kinder lernen bei der Einhaltung von Regeln, z.B. nicht schlagen, gemeinsam Aufräumen, miteinander selbstständig Absprachen treffen, dass Zugeständnisse möglich sind, z.B. können fünf statt vier Kinder zusammen in einer Spielecke spielen.
Eine rechtzeitige Ankündigung vom Ende der Spielzeit ist sehr wichtig. Die Kinder sollen ihre Spielhandlung in Ruhe beenden, um Frustrationen zu vermeiden.
In der Spielzeit stehen die Erzieher*innen den Kindern uneingeschränkt zur Verfügung. Dem Personal kommt vorrangig die Beobachtungsrolle zu.
Es können Situationen eingeschätzt werden, Entwicklungsschritte beobachtet und dokumentiert und bei Bedarf Spielimpulse gegeben werden, d.h. Spiel begleiten anstatt einzugreifen.
Die Eltern werden regelmäßig über das Spielverhalten ihres Kindes informiert. Es gibt dafür verschiedene Gelegenheiten, z.B.
- kurze Gespräche zu Erlebnissen in Bring- und Abholsituationen
- regelmäßige Entwicklungsgespräche (in der Regel 1mal im Jahr oder situation-sorientiert)
- Einsichtnahme in die Entwicklungsordner ihrer Kinder
- Infotafeln an jeder Gruppentür und in der Elternpost
Geschlechtssensible Pädagogik
In der Kindheit entwickeln Kinder die eigene Geschlechtsidentität und beobachten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Mädchen und Jungen, bzw. Frauen und Männern.
Mit unserer Haltung vermitteln wir die gleichberechtigte Wertschätzung der Jungen, Mädchen und aller anderen. Wir regen nicht typisch-weibliche oder männliche Aufgaben, Rollenspiele, Tätigkeiten und Angebote an.
Unser Ziel ist es, dass die Kinder ihr jeweils eigenes Entwicklungspotenzial entfalten und ausleben dürfen.
Mädchen spielen Ritter oder Jungen sind Hexen. Jungs können mit Begeisterung Geschirr spülen oder Mädchen spielen gerne und gut Fußball.
In unserer Umgangssprache bemühen wir uns bewusst, geschlechtsbewertende Ausdrücke zu vermeiden.
Kinder lernen ihren Körper kennen und erfahren wofür sie die verschiedenen Körperteile und Organe brauchen, was für sie angenehm oder unangenehm ist und entwickeln ein bejahendes Körpergefühl.
Dazu müssen sie lernen eigene Grenzen wahrzunehmen und die Grenzen anderer zu respektieren.
Wir sind sensibel für die individuellen Gefühle des Kindes und schützen seine Intimsphäre.
So entwickeln sie ein starkes Selbstwertgefühl, das die beste Voraussetzung dafür ist, Übergriffe wahrzunehmen und sich davor zu schützen: „Nein heißt nein!“
Resilienz
„Kinder leben in der realen Welt mit ihren Risiken und Problemen. Eine gesunde, positive Entwicklung versetzt die Kinder in die Lage, Probleme eigenständig zu bewältigen.”
In unserem Kindergarten bestärken wir die Kinder darin, auch ihre negativen Gefühle, wie Wut, Enttäuschung und Trauer zuzulassen. Wir vermeiden es, vorschnelle Lösungen bei Problemen oder in Streitsituationen anzubieten.
Dies hilft, die Eigeninitiative der Kinder zu fördern.
Wir unterstützen die Kinder sowohl bei Problemlösungen, als auch bei der Entwicklung ihrer Konfliktfähigkeit.
Kinder erleben wie gut es ist, wenn sie sich Herausforderungen stellen und in schwierigen Situationen nicht resignieren. Sie werden ermutigt, andere Wege zu suchen und einzuschlagen.
Die Erziehung im Kindergarten ergänzt und unterstützt die Familie.
Stabile emotionale Beziehungen zu Eltern, Erziehern und anderen Bezugspersonen und die offene wertschätzende Erziehungshaltung fördern Resilienz.
„Resilienz wird maßgeblich durch stabile emotionale Beziehungen zu den Bezugspersonen, eine offene wertschätzende Erziehungshaltung, vorbildhafte Rollenmodelle und positive Beziehungen zu anderen Kindern gefördert.“
(KTK-Gütesiegel)
Lernkompetenz und Lerndispositionen
„Sage es mir, und ich werde es vergessen;
zeige es mir, und ich werde mich erinnern;
lass es mich tun, und ich werde es können.“
Konfuzius
Lernkompetenzen
Lernkompetenzen sind konkrete, erlernbare Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Kinder benötigen, um erfolgreich lernen zu können.
- Sie beziehen sich auf das „Was kann jemand?“
- Lernkompetenzen sind sichtbar, beobachtbar und überprüfbar.
- Sie lassen sich durch Übung und Anleitung gezielt fördern.
Beispiele:
- Ein Kind kann sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren.
- Es kann Informationen vergleichen oder Zusammenhänge erkennen.
- Es kann eine Aufgabe planen und ausführen.
- Es kann Erlerntes auf neue Situationen übertragen.
Lernkompetenzen beschreiben das Werkzeug des Lernens.
Lerndispositionen
Lerndispositionen dagegen sind innere Haltungen, Einstellungen und Neigungen zum Lernen – also wie jemand zum Lernen eingestellt ist.
- Sie beziehen sich auf das „Wie steht jemand zum Lernen?“
- Lerndispositionen entstehen aus innerer Neugier, Emotionen und sozialen Be-ziehungen.
- Sie entstehen aus Erfahrungen, Beziehungen und der Lernumgebung.
Beispiele
- Ein Kind zeigt Interesse
- Es zeigt Engagement
- Es zeigt Beharrlichkeit bei Schwierigkeiten
- Ein Kind kann sich ausdrücken und mitteilen
- Es übernimmt Verantwortung in der Lerngemeinschaft
Lerndispositionen sind also Haltungen und Bereitschaften, die Lernen überhaupt erst ermöglichen und anregen.
Nur wer diese Fähigkeiten entwickelt, kann erfolgreich lernen, bzw. wer sich Lerntechniken aneignet ist in der Lage, gestellte Aufgaben selbständig zu lösen.
Wir ermutigen die Kinder, sich ihren Stärken entsprechend auszuprobieren und ermöglichen ihnen, sich an Unbekanntes und Ungewohntes heranzuwagen.
Die Kinder entwickeln ihre Lernkompetenz forschend und selbsttätig:
Sie entdecken in unserem Alltag eigene Interessen, zeigen Engagement und bleiben an etwas dran, auch wenn es schwierig wird.
Grundsätzlich geben wir den Kindern die Chance, ihre Ideen und Lösungen in ihrer Lerngemeinschaft eigenständig auszutauschen und umzusetzen. Erst wenn sie uns um Hilfe bitten, unterstützen wir sie.
Unterstützt werden sie von uns, den Erzieher*innen, die durch Beobachtung, Materialauswahl und das Liefern von Sachinformationen die Weiterentwicklung der Kinder fördern. So können auch Projekte entstehen, die den Kindern die Möglichkeit geben, sich über einen längeren Zeitraum, mit anderen interessierten Kindern, mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen. Dabei stehen ihnen verschiedene passende Materialien und Möglichkeiten zur Verfügung.
LUST AM LERNEN und die Eigenmotivation der Kinder wird gefördert.
Partizipation
Partizipation ist ein Schlüssel zur Demokratie
In unserer Kita erfahren die Kinder Demokratie, z.B. beim Mitbestimmen von Regeln, beim Umgestalten des Gruppenraums oder auch beim Mitgestalten der Spielrunden im Stuhlkreis. Durch Abstimmungen werden Projektthemen ausgesucht, die wir innerhalb der Gruppe zusammen erarbeiten und besprechen wollen. Auch im Freispiel bestimmen die Kinder selbst, was und mit wem sie spielen wollen. Sie merken, dass sie angehört werden und ihre Meinung ernst genommen wird. Sie lernen allerdings auch mit Frustrationen und einem Bedürfnisaufschub zugunsten mehrheitlicher Beschlüsse umzugehen.
„In katholischen Kindertageseinrichtungen erleben Kinder, dass sie bei Entscheidungen über die Gestaltung des pädagogischen Alltags durch verschiedene Beteiligungsformen einbezogen sind. Dabei erfahren sie Chancen und Grenzen von Partizipation und erwerben demokratische Kompetenzen.“ aus: KTK-Gütesiegel. Bundesrahmen-handbuch. Qualitätsbereich 1 - Kinder. Freiburg, 2018.
Kinder lernen nach und nach Entscheidungen für sich und die Gemeinschaft zu treffen. Dazu gehört es „echte“ Erfahrungen zu sammeln. Wir achten darauf, dass Kinder angemessene Herausforderungen erleben, die sie meistern können und dadurch immer selbständiger zu werden. Wir klären mit Kindern beispielsweise im Alltag, was sie anziehen, wenn wir rausgehen: Ist es heute warm oder kalt? Kann ich die Jacke auslassen oder wird mein Körper dann doch zu kühl? Wir begleiten die Entscheidung des Kindes mit gesundem Menschenverstand!
Partizipation hat viel damit zu tun, dass der wertschätzende Umgang miteinander für alle Beteiligten gilt. Kinder, Eltern und Erzieherinnen haben das Recht, dass sie wertgeschätzt werden.
Die Erwachsenen beobachten Situationen zufällig oder weil sie aufmerksam werden. Die Kinder bekommen die Gelegenheit zu erzählen, wie sie die Situation erlebt haben. Wir hören geduldig zu, lassen ausreden und geben dem Kind das Gefühl ernst genommen zu werden. Andere Kinder und Erzieherinnen werden eingeladen ihre Perspekti-ven einzubringen. Wenn sich Kinder sicher und geborgen fühlen ist das die Vertrauensbasis, auf der auch kritische Erlebnisse und Ereignisse konstruktiv bearbeitet werden können.
Regeln erleichtern und verbessern das Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Es ist bei uns üblich, dass Kinder und Erwachsene ihre Interessen äußern und gemeinsam Lösungen suchen. Regeln, die von allen verstanden werden, werden auch bereitwilliger eingehalten. Kinder haben hier die Möglichkeit, bestehende Regeln kennenzulernen und zu hinterfragen. Es gibt Regeln, die in den Gruppen und solche, die gruppenübergreifend gelten.
Einige Regeln stehen fest und sind nicht verhandelbar, z.B. Hände waschen vor dem Essen. Andere Regeln dienen der Orientierung und können variiert werden, wenn es gut Argumente gibt, z.B. Anzahl der Kinder in einem Spielbereich.
Wer Regeln versteht und dennoch nicht einhält, muss die Konsequenzen tragen. Darauf achten die Kinder auch untereinander.
So lernen Kinder, dass Regeln in einer Demokratie verhandelbar sind, aber auch der gemeinsamen Orientierung dienen.
Kinder haben das Recht, sich eine eigene Meinung zu bilden
Wir bieten Kindern Gespräche zu aktuellen Themen an. Sie erhalten Informationen zu diesen Themen, z.B. anhand von Bilderbüchern oder Exkursionen. Die Meinungen von verschiedenen Kindern werden angehört, um eine Entscheidung treffen zu können: „Was denkst Du dazu?“
Kinder brauchen verständliche Beispiele, um Sachverhalte einordnen zu können. Je praktischer wir an einen Inhalt herangehen, umso eher können ihn Kinder - im wahrsten Sinne des Wortes - „begreifen“.
Mitbestimmung braucht verlässliche Beteiligungsformen
Jede Gruppe führt ihren täglichen Morgenkreis durch. Hierbei werden Themen, die die Kinder beschäftigen aufgegriffen, mit ihnen erörtert, besprochen, sowie Ideen und Vorschläge gesammelt. Danach entscheidet die Gruppe demokratisch, welcher Vorschlag aufgegriffen und umgesetzt wird. Manchmal bieten wir den Kindern eine Auswahl an Möglichkeiten.
Im Alltag gibt es für Kinder Gelegenheiten aus einigen Möglichkeiten auszuwählen, z.B. klären wir im Morgenkreis, ob wir heute rausgehen oder entscheiden in einem Kreis, welche Spiele gespielt werden.
Kinder sind Expert*innen in eigener Sache
Erwachsene können die Ideen der Kinder aufgreifen und ihnen Gelegenheiten geben, sich mitzuteilen.
Kinder werden in unserer Kita in Entscheidungen einbezogen, die sie betreffen. Sie überlegen beispielsweise mit, wie wir den Raum umgestalten können. Dabei werden gemeinsam Ideen gesammelt, mit Blick auf die Rahmenbedingungen Entscheidungen getroffen und gemeinsam umgesetzt. Es wird natürlich auch erklärt, welche Hintergründe eine Rolle spielen, wenn eine Idee nicht umsetzbar ist.
Viele Kinder haben ihre eigenen Themen, bei denen sie sich besonders gut auskennen. Wir schaffen Gelegenheiten, dieses Knowhow einzubringen, z.B. bei der Planung von gezielten Lernprozessen oder Projekten. Wenn in der Planung Inhalte anstehen, z.B. Fasching, entscheiden die Kinder mit, was sie z.B. als Raumschmuck gestalten wollen.
Die Kinder entscheiden mit, in welchen Bereichen sie womit spielen wollen und wie die Bereiche gestaltet werden. Wir greifen Beobachtungen auf und gestalten die Räume und das Material entsprechend.
Das Spiel ist ein Freiraum, der in der Kita weitgehend von Kindern selbstbestimmt gestaltet wird. Im Laufe des Tages gibt s bestimmte Zeiten, in denen die Kinder Spielmaterial und Spielpartner frei wählen können.
Partizipation heißt Probleme nicht für die Kinder, sondern mit Kindern zu lösen
Kinder lernen alle ihre Kräfte zu nutzen, um Herausforderungen und Probleme bewältigen zu können. Erwachsene sollten nicht alle Probleme aus dem Weg räumen. Wenn sich ein Kind beispielsweise etwas nicht zutraut, wird es ermutigt sich daran zu wagen. Wir begleiten die Kinder und sorgen dafür, dass sie positive Erlebnisse sammeln kön-nen, die ihr Selbstvertrauen stärken.
Kinder sind zum Helfen geboren
In unserer Kita können die Kinder ihre natürliche Hilfsbereitschaft ausleben, indem sie sich untereinander helfen und zum allgemeinen Gruppenwohl beitragen. Hierbei wird das Selbstbewusstsein und die Selbständigkeit gefördert. Die Mithilfe eröffnet ihnen Bildungsmöglichkeiten und trägt zur Kooperationsbereitschaft bei.
In unserem Alltag helfen Kinder:
- gemeinsames Aufräumen
- beim Anziehen helfen
- Tisch decken
- beim Frühstück „Schulobst“ vorbereiten
- Stuhlkreis stellen
- Geschirr wegräumen
- vor den Sommerferien Spielsachen waschen
- im Hochbeet die Pflanzen gießen
- Unkraut jäten
- Spülmaschine ausräumen
- Farbstifte spitzen
- ...
Wir bestärken die Kinder in ihrer Freude und dem Stolz über ihre eigenen wachsenden Fähigkeiten. Wir bestärken sie in ihrer Selbstwirksamkeit.
Kinderkonferenzen
Als Methode der Beteiligung am pädagogischen Alltag haben die Kinder die Möglich-keit Kinderkonferenzen einzuberufen und an diesen teilzunehmen. Wir bieten die erforderlichen Rahmenbedingungen und stellen Informationen und unsere Unterstützung zur Verfügung.
Die Kinder entscheiden über Ablauf und Inhalte der Konferenzen. In demokratischen Verfahren werden Entscheidungen getroffen. Diese werden kindgerecht dokumentiert und sind dann sowohl für Kinder, wie auch für Erwachsene gültig.
So erfahren Kinder, dass ihre Ideen, Themen und Belangen ernst genommen werden. Durch Abstimmungen erleben sie wie Demokratie funktioniert und das Einflussnehmen können, dass sie sich für eigene oder kollektive Interessen einsetzen können.
Inklusion und Integration
Inklusion
In unserer Kita sind alle Kinder, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Sprache, religiöser oder sozialer Zugehörigkeit, willkommen. Wir nehmen jedes einzelne Kind wichtig. Unser Handeln richtet sich nach dem christlichen Menschenbild und ist in unserem Leitbild verankert.
Unsere pädagogische Planung berücksichtigt die individuellen Interessen und Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes und bezieht diese entsprechend ihres Alters und der Entwicklung mit ein.
Es ist uns wichtig den Kindern ein Lernfeld für Rücksichtnahme, Akzeptanz und für die Entwicklung eines Zusammengehörigkeitsgefühls zu bieten.
Zusammen mit ihnen wollen wir eine vorurteilsbewusste Haltung zeigen. Wir respektieren die Vielfalt und die Individualität der Kinder, der Eltern und der Teammitglieder.
In diesem Verständnis von Inklusion sehen wir Integration als einen wichtigen Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Während Inklusion die gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder selbstverständlich macht, beschreibt Integration den Weg dorthin – das bewusste Miteinander und das Zusammenwachsen in der Gemeinschaft.
Integration
Integration bedeutet für uns, dass jedes Kind – unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen – seinen Platz in unserer Gemeinschaft findet und aktiv daran teilhaben kann.
In unserer Kindertagesstätte begegnen Kinder unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Religion, Kultur und mit verschiedenen Entwicklungsbedingungen einander im täglichen Miteinander. Diese Vielfalt erleben wir als Bereicherung und Chance für gemeinsames Lernen.
Unser Ziel ist es, jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrzunehmen, anzunehmen und ihm die Möglichkeit zu geben, Teil der Gemeinschaft zu sein. Kinder mit besonderem Förderbedarf erhalten die Unterstützung, die sie benötigen, um am Gruppenleben teilzuhaben und sich entsprechend ihrer Fähigkeiten zu entwickeln.
Wir schaffen dafür eine Atmosphäre der Wertschätzung, in der Unterschiede als selbstverständlich akzeptiert werden. Pädagogische Angebote, Alltagsaktivitäten und Projekte werden so gestaltet, dass alle Kinder mitmachen können – auf ihre eigene Weise und in ihrem individuellen Tempo.
Beim gemeinsamen Spielen und Lernen erleben die Kinder, dass Zusammenhalt und Rücksicht wichtig sind, um sich in der Gruppe wohlzufühlen.
Integration verstehen wir daher als einen fortlaufenden Prozess, der von Offenheit, Geduld und gegenseitigem Respekt getragen wird.
Tagesablauf / Stationen des Alltags
Frühstück
In jeder Gruppe befindet sich eine Frühstücksecke. Die Kinder können während der Freispielzeit bis ca. 10.30 Uhr frei wählen, wann sie ihr Frühstück einnehmen wollen. Wir kochen jeden Tag frischen Tee für alle Kinder und bieten auch Wasser an. Die Kinder bringen keine eigenen Getränke von zuhause mit.
Das Frühstück - z.B. ein belegtes Brot, Joghurt, Obst oder Gemüse - sollte in einer gekennzeichneten Brodose verpackt sein. Ein gesundes Frühstück ohne süße Teilchen und Süßigkeiten ist für die Kinder besonders wertvoll.
Um das Gruppengefühl zu stärken, bieten wir monatlich ein gemeinsames Frühstück an, wovon vierteljährlich ein gruppenübergreifendes Kneipp-Frühstückbuffet aufgebaut wird. Die Kinder planen mit Hilfe der Erzieherinnen was gefrühstückt wird und bereiten es zusammen vor. Der Frühstücksplan hängt an der Gruppentür, beim Kneippfrühstücksbuffet an der Haustür aus. An diesen Tagen beginnt unser Frühstück mit einem Tischgebet oder Lied.
Mittagessen
Für alle Kinder, die ganztags betreut werden, gibt es im Kindergarten ein warmes Mittagessen.
Gemeinsames Essen in einer entspannten, gemütlichen Atmosphäre stärkt das Grup-pengefühl der Kinder. Wichtig ist, dass die Kinder den Umgang mit Besteck und Tischmanieren erlernen.
Essen ist mehr als reine Nahrungsaufnahme. Essen mit anderen ist ein Akt der Gemeinschaft und signalisiert die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Oft ist es auch ein Moment der Kommunikation und des Austauschs.
In der Zeit von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr essen die Kinder zu Mittag. Unser Mittagessen wird von der Lebenshilfe aus Minderslachen geliefert.
Für das tägliche Miteinander benötigen Kinder wiederkehrende Rituale und Strukturen. Durch gemeinsame Rituale und das Verabreden von kindgerechten Regeln lernen die Kinder für sich selbst und für andere Verantwortung zu übernehmen. So beten wir regelmäßig gemeinsam vor dem Essen.
Nach dem gemeinsamen Eindecken der Tische sprechen wir ein Tischgebet und ein Tischspruch. Die Kinder entscheiden ob, was und wieviel sie sich nehmen. So lernen sie im Laufe der Zeit ihr Hungergefühl einzuschätzen. Das Mittagessen wird von zwei Erzieherinnen betreut, die für eine ruhige Atmosphäre sorgen und auf angemessene Umgangsformen achten.
Die Kinder und die pädagogischen Fachkräfte verbindet das Erleben des gemeinsamen Essens. Die Kinder werden motiviert, auch unbekannte Speisen zu probieren.
Schlafen und Ruhen
Schlaf- und Ruhephasen sind für Kinder ein wichtiges Mittel, um zur Ruhe zu kommen, Eindrücke zu verarbeiten, zu Reifen und die Konzentrationsfähigkeit wiederherzustellen. Daher ist der Mittagsschlaf oder eine ausgedehnte Ruhephase für die kindliche Entwicklung wichtig.
Nach dem Mittagessen (ca.13.15 Uhr-15.00 Uhr) stehen den 2-3jährigen Kindern jeweils eine eigene Matratze, eine Bettdecke und ein Kissen zur Verfügung. Die Bezüge hierfür und die Spannlaken bringen die Eltern der Kinder mit. Diese werden dann regelmäßig zum Waschen mit nach Hause gegeben.
Jedes Kind hat eine eigene Box, in der die Schlafsachen aufbewahrt werden.
Hierzu gehört auch ein Kuscheltier, welches die Kleinen von zuhause mitbringen und bei Bedarf einen Schnuller, welcher in einer Box griffbereit in der Kita aufbewahrt wird. Der Schlafraum befindet sich im Erdgeschoss und wird von einer pädagogischen Fachkraft betreut.
Die älteren Kinder haben die Möglichkeit im Gruppenraum, durch entsprechende Angebote etwas zur Ruhe zu kommen, z.B. Vorlesen von Geschichten oder Bilderbüchern, Anmalen von Mandalas mit begleitender Musik.
Auch die älteren Kinder dürfen nach Bedarf am Mittagsschlaf teilnehmen.
Um 14.00 Uhr ist die Mittagszeit vorbei, die Teilzeitkinder kommen wieder in die Kita.
Geburtstag
Für Kinder ist es besonders schön ihren Geburtstag in der Gruppe zu feiern.
Das Geburtstagskind steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Es darf sich die Gestaltungsform der Feier selbst aussuchen, ob Bilderbuchbetrachtung, Spielrunde im Stuhlkreis oder Hof. Fester Bestandteil der Feier ist ein Geburtstagsstuhlkreis mit Liedern, Gedichten, Kerzen und Glückwünschen.
Wir weisen die Eltern ausdrücklich darauf hin, dass wir bei der Geburtstagsfeier keine Geschenke, Kuchen und dergleichen verteilen werden.
Rituale
Ein geregelter Tagesablauf vermittelt den Kindern Sicherheit, Halt und Geborgenheit. Indem bestimmte Rituale immer zur selben Zeit stattfinden, können sich die Kinder besser orientieren, was wiederum ihr Wohlbefinden steigert.
Beispiele hierfür sind:
- Begrüßung → 7.30 Uhr – 9.00 Uhr
- Morgenkreis
- Freispiel – Angebote wie z.B. Projektarbeit, Vorschularbeit, Sport, musische An-gebote, etc.
- Stuhlkreis
- Wickeln am Vormittag nach Bedarf, regelmäßige Kontrolle
- Hofzeit
- Abholzeit der Teilzeitkinder → 12.15 Uhr – 12.30 Uhr
- Toilettengang und Händewaschen für die Ganztageskinder
- Gemeinsames Eindecken des Mittagstisches
- Tischgebet und Tischspruch vor dem Essen
- Mittagessen → 12.30 Uhr
- Abräumen des Tisches
- Schlafen und Ruhen → ca. 13.15/13.30 Uhr – 15.00 Uhr
- Wickeln am Nachmittag nach Bedarf, regelmäßige Kontrolle
- Begrüßung der Teilzeitkinder nach ihrer Mittagspause → 14.00 Uhr
- Freispiel - an Angeboten oder Projekten vom Vormittag weiterarbeiten
- Hofzeit
- Individuelle Abholzeit der GZ-Kinder → ab 14.00 Uhr – 16.30 Uhr
- Abholzeit der TZ-Kinder spätestens 16.00 Uhr
Alltagsintegrierte Sprachförderung
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung ist entwicklungs-, lebenswelt- und kompetenzorientiert. Sie ist in bedeutungsvolles Handeln eingebettet, wird durch feinfühlige Beziehungsarbeit begleitet und findet in allen Situationen des Einrichtungsalltags praktische Anwendung.
Das bedeutet, dass Sprache nicht isoliert geübt wird, sondern in echten Begegnungen und Alltagssituationen stattfindet. So entstehen vielfältige Sprechanlässe – zum Beispiel beim gemeinsamen Frühstück, wenn die Kinder erzählen, was sie am Wochenende erlebt haben, beim Anziehen der Jacke - „Ich helfe dir beim Reißverschluss“ oder beim Tischdecken - „Wie viele Teller brauchen wir heute?“
Auch in Projekten, bei Ausflügen oder gemeinsamen Aktionen – etwa beim Pflanzen im Garten, beim Besuch auf dem Wochenmarkt oder beim Theaterspielen – wird Sprache ganz natürlich genutzt, erweitert und gefördert.
Wir nutzen alle geeigneten Möglichkeiten im Alltag, um die Kinder zum Sprechen anzuregen und sie zu ermuntern, sich mit ihren Wünschen, Gefühlen und Erlebnissen mitzuteilen.
Dazu gehören auch sprachbezogene Materialien wie Bilderbücher, das Erzählen von Geschichten und Märchen, Rollenspiele, Lieder, Finger-, und Bewegungsspiele.
Die Kinder lernen Gesprächsregeln kennen, anderen zuzuhören, selbst zu erzählen, eigene Wünsche und Erlebnisse zu formulieren, sie lernen die deutsche Sprache zu verstehen und zu sprechen und erweitern somit ihren Wortschatz.
Die alltagsintegrierte sprachliche Bildung richtet sich dabei an die gesamte Kindergruppe, an kleinere Gruppen oder auch gezielt an einzelne Kinder – je nach Situation, Interesse und individuellem Entwicklungsstand.
Wahrnehmung
„Mit Hilfe der Wahrnehmung schafft sich der Mensch Orientierung, damit er sich in der Welt zu Recht findet.“
aus: SpeQM Praxishandbuch. Qualitätsbereich 1 Kinder. Speyer 03/2022.
Kinder sind neugierig. Sie stellen Fragen und beobachten, was um sie herum passiert.
Sie nutzen alle Sinne, um die Welt zu erobern.
Dabei erfahren sie ihr Umfeld über drei Wahrnehmungsbereiche:
- über die Sinnesorgane (Sehsinn, Hörsinn, Geschmackssinn, Geruchssinn, Gleichgewichtssinn)
- durch die Körperwahrnehmung
- durch emotionale Wahrnehmung
Kinder lernen hauptsächlich über ihre eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen. Sinnliche Wahrnehmungen und Erlebnisse fördern die Kreativität und Fantasie der Kinder. Sie helfen ihnen, innere Bilder zu entwickeln und sich die Welt anzueignen.
Um sein Umfeld wahrnehmen zu können, nutzt der Mensch von Beginn an alle seine Sinne. Durch Sinnesspiele - wie z.B. Wie schmeckt der Apfel/das Salz – süß/sauer/salzig? Wie hört sich das an, wenn ich flüstere/schreie? Wie fühle ich mich dabei? Wie riecht die Banane/der Käse? Schaffe ich das Balancieren entlang einer schmalen Linie? Was sehe ich bei Dunkelheit/bei Sonnenschein? – schärfen wir spielerisch die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder. Sie lernen ihre Sinne kennen und finden auf unterschiedliche Art und Weise heraus, wie sie diese einsetzen können.
Wir bieten Möglichkeiten zu vielfältigen sinnlichen Erfahrungen im Innen- und Außenbereich, mit und ohne Materialien, mit anderen Kindern und mit Erwachsenen. Dafür steht den Kindern während der Freispielphase und auch zu den regelmäßigen Turnstunden unser Turnraum zur Verfügung, so dass sie jederzeit, unter Einhaltung bestimmter Regeln, ihren Bewegungsdrang ausleben können. Die Kinder können hierfür die Kleinturngeräte (Bälle, Ringe, Reifen, usw.) oder auch große Turngeräte (Sprungkasten, Hamsterrat, Kletterwand, Trampolin) nutzen.
Auch das Außenspielgelände bietet den Kindern die Möglichkeit ihre Bewegungsfreude auszuleben. Dreiräder, Kindertaxis, Roller, Hüpfseile, Bälle, Sandelsachen, u.v.m. kommen hier nach Bedarf der Kinder zum Einsatz. Oftmals entstehen aus dem Stegreif der Kinder Spiele, wie z.B. Fangspiele, Suchspiele, Abklatschspiele, die ohne Geräte durchgeführt werden können.
Wir verknüpfen Wahrnehmungsprozesse mit Sprache und Bewegung. Die Bewegungsaktivitäten des Kindes werden sprachlich begleitet („Du hast mit dem Ball genau in den Reifen getroffen“), dadurch wird die Aufmerksamkeit des Kindes noch intensiver auf die Sache gerichtet. Handlungen können so durch die sprachliche Bewusstmachung zu Erkenntnissen führen. Z.B. Ich habe etwas geschafft – ich weiß nun wie das geht - das Selbstbewusstsein wird gestärkt!
Wir gewährleisten die emotionale Bedingung, die Kinder zur Verarbeitung ihrer Wahrnehmungen benötigen, indem wir wertschätzend die Kinder begleiten.
Bewegung und Entspannung
„Um gesund zu bleiben,
muss der Mensch sich bewegen“
Sebastian Kneipp
Bewegung ist ein zentrales Element in der Entwicklung von Kindern. Sie unterstützt nicht nur die motorische, sondern auch die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung. Daher gestalten wir im Kita-Alltag ein möglichst vielseitiges und ausgewogenes Bewegungsangebot, das ebenso Phasen der Ruhe und Entspannung einschließt.
Neben der wöchentlichen Turnstunde, in der die Kinder altersgerechte Spiel- und Sportangebote erproben können, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Bewegung – etwa durch Bewegungslieder, Kreisspiele, Tänze, aber auch durch Meditationen, Massagen und Fantasiereisen. So erleben die Kinder ihren Körper bewusst, erweitern ihre Bewegungsfähigkeiten und stärken ihr Selbstvertrauen.
Ein besonderes Angebot besteht darin, dass Kinder ab vier Jahren während des Freispiels den Turnraum nutzen dürfen. Dabei treffen sie auf Kinder aus anderen Gruppen, wodurch nicht nur die Bewegung, sondern auch die soziale Interaktion und das grup-penübergreifende Miteinander gefördert werden. Dieses Angebot stärkt Selbstständigkeit, Rücksichtnahme und das Gemeinschaftsgefühl.
Unser Außengelände bietet den Kindern reichlich Platz zum Rennen, Klettern, Hüpfen und Balancieren. Gleichzeitig finden sie dort Rückzugsmöglichkeiten, um Naturbeobachtungen zu machen – etwa, wenn sie eine Feuerwanze beim Krabbeln oder eine Spinne beim Weben ihres Netzes entdecken.
Regelmäßig finden Tanzangebote statt, die die Freude an Musik und Bewegung fördern. Kinder lieben es, sich zu schöner und anregender Musik zu bewegen, frei zu tanzen oder feste Tanzschritte zu erlernen. Tanz stärkt das Körperbewusstsein, schult die Balance, erweitert die Bewegungsvielfalt und fördert das Raumgefühl. Während freie Tänze die Kreativität anregen, unterstützen Thementänze die Konzentration, Koordination und Teamfähigkeit der Kinder.
In regelmäßigen Abständen unternehmen wir Spaziergänge und Ausflüge – ins Feld, auf Spielplätze oder in den Wald. Dort erleben die Kinder die Natur mit allen Sinnen und finden immer wieder neue Bewegungsanreize. Auch bei Besuchen in der Bücherei erleben sie Momente der Ruhe, des Zuhörens und der Entspannung, wenn sie in Bilderbüchern stöbern oder Geschichten lauschen.
Pädagogischer Hintergrund
Bewegung ist weit mehr als körperliche Aktivität – sie ist eine grundlegende Form, mit der Kinder die Welt entdecken und verstehen. Über Bewegung erfahren Kinder ihren Körper, ihre Grenzen und ihre Möglichkeiten. Sie lernen, sich einzuschätzen, mutig zu sein, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und Erfolgserlebnisse zu genießen. Gleichzeitig bildet Bewegung eine wichtige Grundlage für Lernprozesse, da Wahrnehmung, Denken und Handeln eng miteinander verbunden sind.
Durch gezielte Bewegungs- und Entspannungsangebote fördern wir daher nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch Konzentration, Selbstregulation, Kreativität und soziales Miteinander. Unser Ziel ist es, den Kindern vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen, die ihre ganzheitliche Entwicklung unterstützen – im Gleichgewicht zwi-schen Aktivität und Ruhe, Spannung und Entspannung, Bewegung und Achtsamkeit.
Künstlerische Ausdrucksformen
Kreativität und Gestaltung
Im Kita-Alltag haben die Kinder die Möglichkeit vielfältige Erfahrungen mit allen Sinnen zu machen. Ob künstlerisches Gestalten, Musik oder Tanz, die Kinder können ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Die Kinder lernen vielfältige Mal- und Basteltechniken kennen und können diese im Alltag umsetzen. So benutzen sie z. B. verschiedene Materialien und experimentieren damit um Malerfahrungen zu machen und künstlerisch aktiv zu werden.
An der Gestaltung der sich verändernden Raumdekoration sind die Kinder je nach Projektthemen und Jahreszeiten immer beteiligt.
Musik und Tanz
Musik begleitet uns den ganzen Tag. Angefangen mit der Begrüßung im Morgenkreis oder der Klatsch- und Patschspielen zwischendurch, Tanzen zu Liedern von CD-Player oder Singen vor dem Kneipp-Frühstück oder für Senioren im Willi-Hussong Haus – Musik bringt Lebensfreude in den Alltag.
Wir lernen verschiedene Instrumente kennen und bauen zusammen selber welche, z.B. Rasseln aus Joghurtbecher, Schellenkranz aus Kronkorken, Klangstäbe aus Bambus. Mit diesen selbstgebauten Instrumenten begleiten wir unsere Lieder und Klanggeschichten.
Beim gemeinsamen Musizieren fördern wir die Wahrnehmung, die Sprache und das Gehör. Mit Musik können die Kinder Vielfalt erleben. Wir hören und singen Musik aus anderen Kulturen und wir beschäftigen uns mit unterschiedlichen Musikrichtungen.
Das gemeinsame Singen von christlichen Liedern im Kindergarten, in der Kirche oder bei Veranstaltungen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir haben auch Eltern, die mit ihren Instrumenten zusammen mit uns bei verschiedenen Veranstaltungen mu-sizieren.
Die Kinder machen Erfahrungen mit verschiedenen Musikrichtungen (z.B. Klassik, altem Liedgut, aktuellen Hits) und lernen verschiedene Instrumente kennen.
Sie entdecken den eigenen Körper als Darstellungs- und Ausdrucksmittel für Kunst, Musik, Theater, Rollenspiel und Tanz.
Gemeinschaft und Beziehungen
Gemeinschaft und Beziehungen sind zentrale Bestandteile unserer pädagogischen Ar-beit. In der Kita lernen die Kinder, miteinander zu spielen, zu teilen und Konflikte zu lösen. Sie erfahren, dass jedes Kind wichtig ist und seinen Platz in der Gemeinschaft hat. Durch ein wertschätzendes Miteinander zwischen Kindern, Eltern und Fachkräften entsteht ein Umfeld, in dem Vertrauen, Nähe und Zusammenhalt wachsen können.
Das Leben in der Gemeinschaft stärkt unsere Identität und verbindet uns gleichzeitig mit anderen.
Unser Ziel ist es, Kinder in ihrer Entwicklung zu selbstsicheren, eigenverantwortlichen, kreativen und gemeinschaftsfähigen Menschen zu unterstützen, dabei das Selbstbewusstsein und die Wertschätzung gegenüber anderen zu stärken.
Menschliches Zusammenleben erfordert die Bereitschaft selbst etwas beizutragen, sich in die Bedürfnisse anderer hineinzuversetzen und an Vereinbarungen für das Zusammenleben zu halten, dass das Miteinander gelingen kann. Dabei hat jeder das Recht sich individuell zu entfalten.
In Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen entwickelt ein Kind Bindungs- und Beziehungsfähigkeit sowie soziale Kompetenzen, um in einer Gemeinschaft zu leben.
In unserer Kita erfahren Kinder, dass die Würde eines jeden Menschen unantastbar ist und dass jedes Kind, unabhängig von Herkunft, Nation, Kultur, Religion, Geschlecht und Leistung, ein Recht auf Freiheit, Selbstständigkeit und persönliche Entfaltung hat. Kinder kommen täglich mit verschiedensten Kindern und Erwachsenen in Kontakt und erleben Toleranz und Respekt gegenüber anderen.
Kinder sind soziale Individuen und werden als solche ernstgenommen. Ihnen wird ermöglicht: (aus: Erziehungs- und Bildungsempfehlungen RLP, 2018)
- die eigene Individualität zu achten
- eigene Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen und zu äußern
- für sich selbst einzustehen
- eigene Stärken und Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren
- sich in den anderen hineinzuversetzen
- Freundschaften zu knüpfen
- Regeln zu hinterfragen und auszuhandeln
- Grenzen zu akzeptieren
- persönliche, soziale und kulturelle Unterschiede wahrzunehmen und damit ak-zeptierend umzugehen
- erste Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen
- ihre Fähigkeit, sich in sozialen Bezügen zu verständigen, einzuüben
- eigene Konflikte selbstständig zu lösen
- Demokratie im Sinne eines wechselseitigen Austauschs von Meinungen zu er-fahren
- Sich im Rahmen von Kinderkonferenzen an der Gestaltung ihres Alltags in der Kindertagesstätte zu beteiligen
- Äußere Umgangsformen zu erfahren und zu pflegen, die Ausdruck der Wert-schätzung von Personen sind (Blickkontakt beim Miteinandersprechen, Bitten, Danken, Grüßen, Höflichkeit etc.).
Interkulturelle und interreligiöse Bildung
In unserer Einrichtung sehen wir die Vielfalt von Kulturen, Sprachen und Religionen als Bereicherung und Chance für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Wir möchten den Kindern ermöglichen, ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander zu erleben und eine positive Haltung gegenüber Unterschiedlichkeiten zu entwickeln.
In einer durch kulturelle und religiöse Vielfalt geprägten Gesellschaft werden Aufgaben der interkulturellen-interreligiösen Bildung immer wichtiger. Die Kindertagesstätte spielt dabei eine bedeutsame Rolle, weil hier oftmals erstmals Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen alltäglich miteinander leben und aufwachsen.
Unsere Kindertagesstätte ist ein Ort, in dem sich Kinder und Erwachsene unterschiedlicher sozialer Herkunft, Kultur, Religion und Nationalität unbefangen begegnen kön-nen. Die Achtung vor und die Offenheit für andere Kulturen wird gelebt und die eigene kulturelle und religiöse Identität gewahrt.
- Bei verschiedenen Veranstaltungen mit den Familien der Kinder, z.B. St. Martinsumzug oder Abschlussgottesdienst für die Vorschulkinder, bitten wir Eltern aus allen Kulturen landestypische Speisen mitzubringen. Kinder haben die Möglichkeit diese zu probieren.
- Die pädagogischen Fachkräfte bieten den Kindern Lieder in verschiedenen Sprachen und Tänze aus anderer Ländern an: Morgenkreislied, Begrüßungslied, Tänze, die z.B. bei der Muttertagfeier aufgeführt werden. Sie motivieren die Kinder in ihrer Sprache Lieder zu singen. Kinder erfahren so in unserer Kindertagesstätte die Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Menschen, anderen Sprachen, Religionen und Kulturen und können dies als bereichernd und selbstverständlich erleben und wertschätzen.
So entwickeln Kinder frühzeitig eine wertschätzende Haltung gegenüber Vielfalt, erkennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede und erlernen die Fähigkeit, sich in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft sicher und respektvoll zu bewegen.
Naturerfahrungen und ökologische Bildung
Natur ist für Kinder ein bedeutender Erfahrungsraum. Sie bietet unzählige Gelegenheiten, mit allen Sinnen zu entdecken, zu forschen, zu gestalten und sich als Teil der Umwelt zu erleben. In unserer Kita schaffen wir vielfältige Anlässe, in denen Kinder Natur unmittelbar erfahren können – auf unserem Außengelände, bei Ausflügen und im täglichen Spiel.
Unser Außengelände mit Hochbeeten, Pflanzkübeln und einem Apfelbaum lädt Kinder dazu ein, aktiv am Wachsen und Werden der Natur teilzuhaben. Sie säen, pflanzen, gießen, ernten und beobachten Veränderungen im Jahresverlauf. So erfahren sie Kreisläufe und lernen, Verantwortung für Pflanzen und Tiere zu übernehmen.
Bei Spaziergängen über Wiesen, entlang von Feldern, auf Spielplätzen und bei unseren Waldbesuchen erleben Kinder die Natur in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen. Sie spüren Erde, Wind und Regen, entdecken Tiere und Pflanzen und beobachten, wie sich Jahreszeiten und Wetter auf ihre Umgebung auswirken.
Im Sinne der fünf Elemente nach Sebastian Kneipp – Wasser, Ernährung, Bewegung, Kräuter und Lebensordnung – verbinden wir Naturerfahrungen mit ganzheitlicher Gesundheitsförderung:
- Wasser erleben die Kinder beim Matschen, beim Wassertreten, Planschen oder Barfußlaufen durch Tau und Pfützen.
- Bewegung erfahren sie beim Balancieren auf Baumstämmen, Klettern, Rennen und Toben im Freien.
- Ernährung wird bei uns im Alltag erlebbar: Die Kinder bereiten gemeinsam ge-sunde Frühstücke mit viel Obst und Gemüse zu und verwenden dabei frische Kräuter aus unseren Hochbeeten, zum Beispiel für Kräuterquark oder Tees.
- Kräuter pflanzen, pflegen und nutzen wir gemeinsam – etwa zum Kochen, für kleine Gerichte, wie Kräuterbutter oder zur Beobachtung ihrer Düfte.
- Lebensordnung zeigt sich im achtsamen Umgang miteinander und mit der Natur – in täglichen Ritualen, bei Festen und Feiern, beim Ausmalen von Mandalas, bei Massagen, in Ruhephasen und in der Wertschätzung der natürlichen Rhythmen (Jahreszeiten/Tageszeiten/Feste im Jahreskreis)
Ökologische Bildung bedeutet für uns, Kindern Wege zu nachhaltigem Denken und Handeln zu eröffnen. Durch kindgerechte Gespräche über Mülltrennung, Ressourcen-schonung (etwa sparsam mit Malpapaier umgehen) und den Schutz von Pflanzen und Tieren entwickeln sie ein Bewusstsein für Zusammenhänge in der Natur. Sie erleben, dass ihr Handeln Wirkung hat – wenn sie Wasser sparen, achtsam mit Pflanzen um-gehen oder Tiere beobachten, ohne sie zu stören.
So wachsen in unserer Kita nicht nur Pflanzen, sondern auch Verantwortung, Empa-thie und Achtung vor der Natur als Lebensgrundlage aller Lebewesen.
Mathematik-Wissenschaft
Kinder haben in ihrem Alltag viele Möglichkeiten ihr mathematisches - wissenschaftli-ches Denken zu entwickeln.
Während des Freispiels werden Tischspiele angeboten, z.B. Mensch ärgere dich nicht, Logeo, Elfer raus, Skip Bo, Regenbogenwürfel usw.
Wir kochen und backen mit den Kindern. So lernen sie, dass es wichtig ist, sich an Mengenangaben zu halten, damit der Kuchen gelingt. Mit einer elektronischen Küchenwaage wiegen sie die Zutaten. Mit Hilfe von Messbechern werden Flüssigkeiten abgemessen. Äpfel werden geviertelt. Der Blechkuchen in Vierecke geschnitten, usw.
Im Turnen werden Mannschaften gebildet und Kinder abgezählt. Sie rennen drei Mal um den Kreis, werfen fünf Bälle...
Abzählreime, (Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, eine alte Frau kocht Rüben...), Fingerspiele (Zehn kleine Fingerlein), Lieder (Ich habe einen Kopf, Ein Männlein steht im Walde), Märchen (Schneewittchen und die sieben Zwergen....) und in vielem mehr begegnen den Kindern Zahlen, Mengen und Formen.
Auch während der Verkehrserziehung ist das Erlernen und Erkennen der Farben und Formen von großer Bedeutung. Ampel und Verkehrsschilder werden von den Kindern nur dann beachtet, wenn sie diese schnell zuordnen können.
Nicht nur Messen und Abzählen fördern das abstrakte Denken, das später im Mathematikunterricht so wichtig ist, sondern auch das Vergleichen: z.B., wer oder was ist größer, in welcher Reihenfolge kann etwas eingeordnet werden, logische Reihen legen, usw.
Ganz wichtig für die Kinder sind Geburtstage. Diese Tage werden sehnsüchtig herbeigesehnt. „Ich muss nur noch vier Mal schlafen, feiere am 5. meinen 6. Geburtstag, lade sieben Gäste ein und bin dann älter, größer als......!“
Kinder entdecken die Welt forschend
Forschen und Experimentieren
Ausgehend von eigenen Fragen und rätselhaften Beobachtungen, erforschen sie ihre Umwelt mit allen Sinnen. Durch aktives Tun werden Selbstbildungsprozesse angeregt und bleiben somit auch länger im Gedächtnis erhalten.
Da Kinder von Natur aus einen großen Wissensdrang haben, sollte dieser im Kita-Alltag durch gezielte Angebote, aber auch durch spontane Aktionen, die durch die Neugier der Kinder inspiriert sein sollten, gestillt werden.
In unserer Kita werden Experimente in Kleingruppen angeboten. Hier erfahren und erleben die Kinder z.B. wie Wasser zu einer Lupe wird, wie Luftblasen tanzen können oder warum der Taucher im Glas trocken bleibt.
Auch in der Gesamtgruppe werden Projekte zu diesem Thema durchgeführt. Hierbei werden oft die Jahreszeiten als Anlass zum Forschen genutzt, z.B. was passiert, wenn Wasser gefriert oder wie und warum wachsen Pflanzen zum Licht.
In der Natur unterwegs sein und Dinge entdecken und erfragen, z.B. bei Waldtagen, Spaziergängen oder Naturprojekten mit Kita und Grundschule, gehören auch zu unserer Arbeit.
Beim Forschen und Experimentieren erfahren Kinder nicht nur neue Erkenntnisse, sondern es findet hierbei auch eine Förderung der Sprache, Konzentration, Feinmotorik und Problemlösungskompetenz statt. Aber vor allen Dingen, und das ist wohl das Wichtigste, es macht allen Kindern viel Spaß!
Medienkompetenz spielerisch fördern
Medienkompetenz fängt bei den Kleinsten an.
Kinder erfahren die Welt der Erwachsenen als eine Welt, in der Medien eine besondere Bedeutung haben. Der Begriff Medien umfasst alle Mittel zur Information, zum Lernen und zur Unterhaltung, als auch Bücher, Bilder, Kamishibai, Spiele, Fotos, Hörspiele, Filme, Kameras, Fernsehen, Audio-Medien, Tablets, Tonaufnahmen und viele weitere Ausdrucksformen.
Gemäß den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz ist Medienbildung ein wesentlicher Bestandteil frühkindlicher Bildung. Medien eröffnen Kindern Möglichkeiten, ihre Umwelt zu verstehen, zu hinterfragen und aktiv mitzugestalten.
Unser Ziel ist es daher, Kinder frühzeitig an einen bewussten, kreativen und verant-wortungsvollen Umgang mit Medien heranzuführen.
Doch wie können Kinder bereits im frühen Alter auf einen souveränen Umgang mit Medien vorbereitet werden?
Wahrnehmung von Welt sollte zunächst mit allen Sinnen, also neben den meistgebrauchten Sinnen von Augen und Ohren auch über den Geruchssinn, Tastsinn und Geschmackssinn erfolgen. Wahrnehmungserfahrungen sollten medial unterstützt und ergänzt werden.
Das Buch ist der ideale Einstieg in Medienpädagogik. Die Auseinandersetzung mit analogen Medien lässt die Kinder vielfältige Erfahrungen mit Schrift und Sprache machen. Wir greifen die Neugier und das Interesse der Kinder an analogen und digitalen Medien auf, indem wir analoge Medien durch digitale Medien ergänzen. Z.B. Zeichnungen, Fotos und Bilderbücher zum Sprechen bringen: Kinder schauen sich ein Bilderbuch mit Tieren an und möchten mehr über die Geräusche der Tiere erfahren – den Kindern wird mit Hilfe eines Tablets Tiergeräusche vorgespielt. Kinder haben Spaß daran, selbst die Geräusche nachzuahmen.
Spaziergänge und Naturerkundungen wecken ebenfalls bei den Kindern das Interesse mehr über Tiere zu erfahren: z.B. Wie lebt der Maulwurf unter der Erde? Durch Recherchen im Internet erfahren Kinder durch einen kurzen Film, wie ein Maulwurf unter der Erde leben kann.
Wir ermöglichen den Kindern durch unsere Begleitung die selbstständige alters- und reifeorientierte Anwendung und Nutzung von Medien und Technik, die über ein reines Konsumverhalten hinausgeht. Dabei beachten wir, dass die Nutzung des analogen Mediums Buch überwiegt, um bei den Kindern das Leseinteresse zu wecken.
Spielend lernen – auch mit digitalen Medien
Mediennutzung in unserer Kita ist stets eingebettet in pädagogische Ziele: Sprache, soziale Beziehungen, kognitive Entwicklung, Kreativität und Teilhabe stehen im Vordergrund. Der persönliche Austausch, das gemeinsame Spielen, Forschen und Entdecken haben dabei Vorrang. Medien sind für uns eine Möglichkeit unter vielen, die kindliche Entwicklung zu unterstützen, Bildungsbereiche zu verknüpfen und Kindern Wege zu eröffnen, ihre Lebenswelt zu verstehen und mitzugestalten.
Eingewöhnung (in Anlehnung an das Berliner Modell)
Warum Eingewöhnung?
Der Übergang von der familiären Umgebung in die Kindertagesstätte ist für jedes Kind ein bedeutsamer Schritt. Es betritt eine neue Welt mit unbekannten Räumen, neuen Bezugspersonen und anderen Kindern. Diese Veränderung stellt eine große Heraus-forderung dar, die Kinder mit Unterstützung und Sicherheit gut bewältigen können.
Eine behutsame Eingewöhnung, begleitet von einer vertrauten Bezugsperson – in der Regel Mutter oder Vater –, erleichtert diesen Übergang entscheidend. Durch ihre Anwesenheit kann das Kind Vertrauen aufbauen, Sicherheit gewinnen und die neue Umgebung schrittweise erkunden.
Eine gelungene Eingewöhnung ist die Grundlage dafür,
- dass das Kind mit Freude und Zuversicht in die Kita kommt,
- dass es eine tragfähige Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften und den anderen Kindern aufbaut,
- und dass auch die Eltern ihr Kind mit einem guten Gefühl in unsere Obhut ge-ben können.
Pädagogischen Fachkräfte
Unsere pädagogischen Fachkräfte gestalten die Eingewöhnungszeit individuell und mit großer Sorgfalt. Sie erstellen gemeinsam mit den Eltern einen Zeitplan, der auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt ist.
Während der Eingewöhnung beobachten, begleiten und dokumentieren wir den Prozess und stehen in engem Austausch mit den Eltern. Im Mittelpunkt steht der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Kind und Fachkraft. Einfühlungsvermögen, Geduld und pädagogische Sensibilität sind dabei von zentraler Bedeutung.
Durch die intensive Begleitung in dieser Phase lernen wir das Kind kennen – seine Interessen, Signale und Bedürfnisse. So können wir ihm von Beginn an die Unterstüt-zung bieten, die es für eine sichere Bindung und gelingende Entwicklung braucht.
Was bedeutet Eingewöhnung?
Die Eingewöhnung ist ein Beziehungsprozess zwischen dem Kind, seiner Bezugsperson und der pädagogischen Fachkraft. Schritt für Schritt gewöhnt sich das Kind an die neue Umgebung, an den Tagesablauf, die Kindergruppe und die Erwachsenen in der Einrichtung.
Unser Ziel ist es, dass sich das Kind in dieser sensiblen Phase wohlfühlt, Vertrauen fasst und die neue Situation in seinem eigenen Tempo annehmen kann. Wir achten darauf, dass es emotional nicht überfordert wird und sich stets sicher und geborgen fühlt.
Ablauf der Eingewöhnung
Die Eingewöhnung verläuft in mehreren Phasen und richtet sich nach dem Tempo und den Signalen des Kindes.
In den ersten Tagen steht die Anwesenheit der vertrauten Bezugsperson im Vordergrund. Das Kind erkundet die neue Umgebung, während die pädagogische Fachkraft vorsichtig Kontakt aufnimmt und Vertrauen aufbaut. Eine Trennung findet in dieser Zeit noch nicht statt.
Nach etwa vier Tagen wird – in Absprache mit den Eltern – der erste kurze Trennungsversuch unternommen. Die Reaktion des Kindes zeigt, ob es bereits Sicherheit genug gefunden hat, um sich auf die Fachkraft einzulassen. Lässt sich das Kind trösten und beruhigen, kann die Trennungszeit schrittweise verlängert werden. Wenn es jedoch stark weint oder sich nicht beruhigen lässt, wird der Versuch abgebrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt.
Die Eingewöhnung gilt als abgeschlossen, wenn sich das Kind von seiner Bezugserzieherin oder seinem Bezugserzieher trösten lässt und sich im Alltag zunehmend sicher bewegt.
Nach der Eingewöhnung empfehlen wir eine Phase der Stabilisierung, in der das Kind weiterhin halbtags betreut wird, um die neuen Eindrücke in Ruhe verarbeiten zu können.
Was Eltern zur Eingewöhnung beitragen können
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Basis für eine gelingende Eingewöhnung. Das begleitende Elternteil sollte während der Eingewöhnung präsent und aufmerksam sein, dem Kind jedoch die Freiheit lassen, selbstständig Kontakt auf-zunehmen und die Umgebung zu erkunden.
Wichtig ist, dass die Bezugsperson sich im Gruppenraum ruhig verhält, sich nicht mit anderen Kindern beschäftigt und dem Kind als verlässlicher Rückzugsort dient. Diese Haltung signalisiert Sicherheit und stärkt das Vertrauen des Kindes.
Auch Eltern erleben die Eingewöhnung oft als emotional herausfordernd. Offene Gespräche mit den pädagogischen Fachkräften helfen, Unsicherheiten und Sorgen anzusprechen. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und Kita-Team überträgt sich positiv auf das Kind.
Abschiedssituationen
Abschiede gehören zum Alltag in der Kita und sollen von Beginn an bewusst gestaltet werden. Wir bitten Eltern, sich immer klar und liebevoll von ihrem Kind zu verabschieden. Heimliches Weggehen kann das Vertrauen des Kindes erschüttern und zu Verunsicherung führen.
Tränen beim Abschied sind normal und Ausdruck der engen Bindung. Wichtig ist, dass die Verabschiedung kurz und klar bleibt – so fällt es dem Kind leichter, die Situation zu bewältigen und sich trösten zu lassen.
Wichtige Hinweise zur Planung
- Für die Eingewöhnung sollten Eltern etwa drei bis vier Wochen Zeit einplanen.
- In den darauffolgenden zwei bis drei Wochen sollten sie kurzfristig erreichbar sein.
- Falls eine andere vertraute Person die Eingewöhnung übernimmt, sollte diese möglichst konsequent und ohne Wechsel anwesend sein.
- Urlaube oder längere Abwesenheiten sollten nicht in die Eingewöhnungszeit fallen, um dem Kind Kontinuität zu ermöglichen.
Unser Verständnis von Eingewöhnung
Eingewöhnung bedeutet für uns, eine sichere Basis zu schaffen, von der aus das Kind seine neue Welt entdecken kann. Wir begleiten diesen Übergang mit Achtsamkeit, Geduld und Wertschätzung – in enger Zusammenarbeit mit den Eltern. So entsteht Vertrauen, das den Grundstein für eine positive und stabile Entwicklung legt.
Beziehungsvolle Pflege
Im Vordergrund steht die emotionale Befriedigung des Kindes, z.B. den Hunger stillen, gewickelt zu werden. Das Kind möchte seinen Körper erkunden und dabei erleben wie er funktioniert. Die Umgebung ist ansprechend und liebevoll gestaltet, dabei steht dem Kind alles zur Verfügung was es zur Befriedigung seiner Bedürfnisse benötig, z.B. Windeln, Essen, Getränke, wetterentsprechende Kleidung, usw.
In der Zeit der Pflege wird dem Kind volle Aufmerksamkeit geschenkt, sodass das Kind emotionale Sicherheit verspürt. Dadurch, dass wir auf die Äußerungen des Kindes ein-gehen, z.B. beim Füttern oder Aus- und Anziehen, verstärken wir bei dem Kind das Gefühl angenommen zu sein.
Respekt und Achtsamkeit
Jede Berührung und jeder Handgriff geschieht mit Respekt vor dem Kind und seinen Wünschen. Das Kind wird zunächst angesprochen und Blickkontakt aufgenommen, bevor es angefasst oder hochgenommen wird.
Feinfühlige Kommunikation
Die Fachkraft ist aufmerksam für die nonverbalen Signale des Kindes (Mimik, Gestik) und reagiert darauf. Jeder Schritt wird dem Kind angekündigt und mit Namen benannt, damit es sich darauf einstellen kann.
Selbstständig werden – selbst wirksam sein
Das Kind wird als aktiver Partner betrachtet und in den Pflegeprozess einbezogen, anstatt nur passiv versorgt zu werden. Das Kind wird eingeladen, mitzuhelfen, wodurch es Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit erfährt.
Zeit und Geduld
Es wird darauf geachtet, dem Kind Zeit für seine Reaktionen und für die Vorbereitung auf die nächste Handlung zu geben. Die Fachkraft beobachtet genau, wie das Kind auf die Berührung reagiert, und passt ihr Handeln entsprechend an. Die Pflege wird nicht als rein technischer Vorgang verstanden, sondern als Gelegenheit für gemeinsame Zeit und den Aufbau von Bindung.
Jüngere und ältere Kinder
In unserer Kita lernen jüngere und ältere Kinder miteinander und voneinander. Das gemeinsame Spielen, Entdecken und Gestalten schafft vielfältige Lerngelegenheiten: Die jüngeren Kinder orientieren sich an den Älteren, beobachten, ahmen nach und gewinnen Sicherheit. Ältere Kinder übernehmen Verantwortung, üben Rücksichtnahme und stärken ihr Selbstbewusstsein, indem sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben.
Dieses Miteinander fördert soziale Kompetenzen, Empathie und Gemeinschaftssinn. Zugleich achten wir darauf, den unterschiedlichen Entwicklungsständen gerecht zu werden, indem wir Angebote so gestalten, dass jedes Kind individuell gefördert wird. So erleben die Kinder, dass Vielfalt eine Bereicherung ist und dass jeder – ob jünger oder älter – mit seinen Fähigkeiten wichtig für die Gruppe ist.
Vorschularbeit
Das letzte Jahr im Kindergarten ist für uns alle – Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte – eine aufregende, aber oft auch anstrengende Zeit. Unsere Vorschulkinder freuen sich in der Regel über ihre neue Rolle, genießen es, nun zu den „Großen“ zu gehören, und blicken mit Spannung auf die baldige Einschulung.
Aus pädagogischer Sicht warten im letzten Jahr vor dem Schulbeginn jedoch auch viele Herausforderungen auf uns und die Kinder. Gemeinsam möchten wir den Übergang zwischen Kindergarten und Schule so gestalten, dass er möglichst reibungslos gelingt.
In unserer Einrichtung führen wir ein spezielles „Vorschulprogramm“ durch, mit dem wir die Kinder altersgerecht fördern und gezielt wichtige Kompetenzen stärken, die sie in der Grundschule benötigen werden.
Die meisten Kompetenzen, die Kinder brauchen, um für die Anforderungen in der Schule gerüstet zu sein, erwerben sie ganz nebenbei im Alltag – in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen und der Umwelt. Trotzdem finden wir, dass es im letzten Kindergartenjahr sinnvoll ist, ganz gezielte Angebote für unsere „Großen“ zu schaffen. So unterstützen wir die Kinder dabei, sich mit ihrer neuen Rolle und den bevorstehenden Veränderungen in ihrem Leben auseinanderzusetzen.
Bestandteil unserer Vorschularbeit sind beispielsweise
- pädagogische Angebote (z.B. Kirchenraumpädagogik)
- Projektarbeit
- Ausflüge / Exkursionen
- gruppenübergreifende Vorschularbeit
- Zahlenland
- gezielte Angebote zur Sprachförderung
- die Übernahme besonderer Aufgaben (z.B. Pflanzenpflege)
- Arbeitsblätter, die die Feinmotorik schulen
- "Informatik" in der Kita – „Blue Bot“
Wir arbeiten auch integrativ. Das bedeutet, dass auch Kinder mit besonderem Förder-bedarf von uns bestmöglich auf die Schule vorbereitet werden.
Uns ist wichtig, dass unsere Vorschulkinder besondere Rechte, aber auch Pflichten haben. So stellen wir ihnen – wenn möglich – einen eigenen Raum zur Verfügung. Weitere Privilegien der „Großen“ können darin bestehen, in Kleingruppen selbststän-dig in der Wackelzahngruppe zu spielen oder mit speziellem Material zu arbeiten.
Gleichzeitig ermutigen wir die Kinder, sich über einen längeren Zeitraum hinweg mit Aufgaben zu beschäftigen, die auf den ersten Blick nicht so leicht zu bewältigen sind – zum Beispiel einen Teppich oder eine Tasche zu weben oder ein Mandala zu gestal-ten. So lernen sie Durchhaltevermögen und erfahren, dass manchmal auch Anstren-gung nötig ist, um etwas zu erreichen.
Grundsätzlich gilt für uns: Wir möchten die Selbstlernprozesse der Kinder anregen, ihre Interessen berücksichtigen, ihre Kompetenzen stärken und ihnen mit Wertschät-zung begegnen. Lernen soll Freude machen – und die natürliche Neugier der Kinder wollen wir gezielt nutzen.
Elternarbeit im Vorschuljahr
Im ersten Halbjahr des Vorschuljahres findet ein Elterngespräch, in dem wir gemein-sam die individuelle Entwicklung jedes einzelnen Kindes besprechen, statt. Viele El-tern kommen dabei von sich aus auf uns zu, andere sprechen wir gezielt an, um den Austausch zu fördern und gemeinsam den bestmöglichen Start in die Schule zu unter-stützen.
Im September eines Jahres findet für die Eltern ein Informationsabend über die Vor-schularbeit im Kindergarten und über die Zusammenarbeit mit der Grundschule statt, dabei werden auch die Erwartungen der Schule angesprochen.
Gruppenübergreifende Vorschularbeit
Die gruppenübergreifende Vorschularbeit hat in unserer Kita einen festen Platz und findet in der „Wackelzahngruppe“ statt. Einmal pro Woche treffen sich dort alle Vorschulkinder, die am Ende des Kindergartenjahres eingeschult werden. An einem Vormittag werden sie von zwei pädagogischen Fachkräften begleitet und gezielt auf den Übergang in die Schule vorbereitet.
Im Mittelpunkt stehen dabei Angebote, die die Kinder in ihrer Selbstständigkeit, Kon-zentrationsfähigkeit, Sprachentwicklung und im sozialen Miteinander stärken. Spielerisch werden grundlegende Kompetenzen geübt, die für den Schulalltag wichtig sind – wie Ausdauer, Regelverständnis, Teamfähigkeit und Problemlösekompetenz.
Die Wackelzahngruppe bietet den Vorschulkindern zudem die Möglichkeit, sich gruppenübergreifend kennenzulernen, neue Freundschaften zu schließen und Gemeinschaft über die eigene Gruppe hinaus zu erleben. So entsteht ein geschützter Rahmen, in dem die Kinder Selbstvertrauen gewinnen und neugierig auf die Schule blicken können.
Das Zahlenland
In unserer Kita nutzen wir das pädagogische Konzept „Zahlenland“ nach Prof. Gerhard Preiß, um die Kinder spielerisch an die Welt der Zahlen heranzuführen.
Das Konzept soll spielerisch den Kindern den Überblick über den Zahlenraum von 1 bis 10 vermitteln. Dabei entwickeln sie mit Hilfe von Geschichten, Spielen, Rollenspielen und Bewegung die Fähigkeit zum intelligenten Zählen (Vor- und Zurückzählen, Start von unterschiedlichen Zahlen - wichtig später beim Subtrahieren), Mengenerfassen, geometrische Figuren (Dreieck, Viereck, Sechseck, …).
Die Einheiten sind in drei Erfahrungsfelder eingeteilt: Das Zahlenhaus, der Zahlenweg und die Zahlenländer mit den dazugehörenden Geschichten.
Die Kinder lernen in Zusammenhängen und wiederholen jedes Mal bestimmte Abläufe.
Dadurch festigen sie spielerisch das bisher Erlernte und die Selbsttätigkeit wird gestärkt.
Blue Bot
Wir arbeiten mit dem Blue-Bot, einem kleinen programmierbaren Lernroboter, der Kindern spielerisch erste Erfahrungen im Bereich Roboterprogrammierung ermöglicht. Mit seiner einfachen Handhabung können die Kinder den Blue-Bot selbstständig über Tasten auf seinem Rücken steuern und ihm Befehle geben – zum Beispiel vorwärts, rückwärts oder um eine bestimmte Gradzahl drehen.
In unserem pädagogischen Alltag nutzen wir den Blue-Bot, um das logische Denken, die Konzentration und die Problemlösekompetenz der Kinder zu fördern. Die Kinder planen gemeinsam, wie der Blue-Bot sich bewegen soll, testen ihre Ideen aus und korrigieren, wenn etwas nicht funktioniert. So lernen sie auf spielerische Weise, vorauszudenken, Zusammenhänge zu erkennen und im Team zu arbeiten.
Wir gestalten mit dem Blue-Bot eine thematische Lernumgebung – zum Beispiel mit einem Punktefeld. Dadurch können wir den Roboter in viele Bildungsbereiche integrieren: Mathematik, Sprache, Raumorientierung.
Uns ist wichtig, dass die Kinder dabei Freude am Entdecken und Ausprobieren haben. Der Blue-Bot motiviert sie, Fragen zu stellen, Hypothesen zu bilden und selbstständig Lösungen zu finden – ganz im Sinne eines forschend-entdeckenden Lernens.
Gruppeninterne Vorschularbeit
Neben der Wackelzahngruppe findet auch gruppeninterne Vorschularbeit statt. Hierbei werden die Kinder von den pädagogischen Fachkräften in ihrer eigenen Gruppe individuell begleitet und gefördert.
Anhand der individuellen pädagogischen Planung jedes einzelnen Kindes ergeben sich Lern- und Übungssituationen, die gezielt aufgegriffen werden. Auf diese Weise werden Sprache, Motorik, soziale Fähigkeiten und kognitive Kompetenzen im vertrauten Gruppenrahmen gestärkt.
Die Kinder profitieren davon, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung Unterstützung erfahren und ihre individuellen Entwicklungsbedürfnisse berücksichtigt werden. So entsteht ein Lernprozess, der nah am Kind orientiert ist und es bestmöglich auf die Schule vorbereitet.
Das Würzburger Sprachprogramm
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Sprachförderung: Hier kommt unter anderem das Würzburger Sprachprogramm zum Einsatz, das die Kinder spielerisch beim bewussten Umgang mit Sprache und Lauten unterstützt.
Das Würzburger Sprachprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ ist ein wissenschaftlich entwickeltes Trainingsprogramm zur Förderung der phonologischen Bewusstheit. Diese Fähigkeit – also das genaue Hinhören und bewusste Wahrnehmen von Lauten, Reimen und Silben – gilt als wichtige Grundlage für den erfolgreichen Erwerb des Lesens und Schreibens in der Grundschule.
Das Würzburger Sprachprogramm richtet sich an Vorschulkinder und wird in unserer Kita- in Anlehnung an das Programm - regelmäßig 1x wöchentlich in Kleingruppen durchgeführt. Spielerisch üben die Kinder, Laute zu erkennen und voneinander zu un-terscheiden, Wörter in Silben zu zerlegen, Reime zu bilden oder Anlaute herauszuhö-ren. Dabei kommen Lieder, Reimgeschichten, Spiele und Gesprächsrunden zum Einsatz, die Freude am Entdecken von Sprache wecken.
Für die Kinder bedeutet dies, dass sie ohne Druck und in einer vertrauten Umgebung wichtige Basiskompetenzen entwickeln, die ihnen den Übergang in die Schule erleichtern. Eltern können sicher sein, dass ihre Kinder so frühzeitig und gezielt in ihrer Sprachentwicklung unterstützt werden.
Gestaltung des Übergangs in die Grundschule
Zusammenarbeit mit der Grundschule
Damit ein Kind einen guten Start in die Schule hat, müssen viele Beteiligte zusammenarbeiten. Uns ist eine enge und vertrauensvolle Kooperation besonders im Vorschuljahr wichtig – vor allem zwischen den Eltern und uns als pädagogischen Fachkräften. Ebenso legen wir Wert auf den Kontakt zu den Grundschulen, um den Übergang für die Kinder möglichst gut zu gestalten.
Übergänge von einer Lebensphase in eine andere, sind immer mit Herausforderungen verbunden, besonders für ein Kind.
Gerade der Übergang von der Kita in die Grundschule ist ein Schritt im Leben eines Kindes, welcher Selbstbewusstsein, Belastbarkeit, Frustrationstoleranz und Selbstver-trauen fordert.
Um diese Phase so harmonisch wie möglich für das Kind zu gestalten, ist es besonders wichtig, dass das Elternhaus, die Kita und die Grundschule miteinander kooperieren.
Hierbei ist ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Beteiligten von besonderer Wichtigkeit.
Im Mittelpunkt steht immer die Persönlichkeit und Entwicklung des Kindes.
Da diese Übergangsthematik auch in den Bildungs-und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz verankert ist, stehen die Kandeler Kita`s mit der Ludwig-Riedinger-Grundschule in einem stetigen Austausch.
Es finden etwa 2-3x im Jahr Kooperationstreffen zwischen Erzieher*innen und Lehrkräften der 1. und 2. Klasse der Grundschule statt. Der gemeinsame Austausch und die Planung stehen hier im Vordergrund.
Folgende Aktionen sind Bestandteile der Zusammenarbeit:
- Zu Beginn der Vorschulzeit werden die Eltern in der Kita über Inhalte der Vorschule und Kriterien der Grundschule informiert.
- Bei Bedarf finden, Entwicklungsgespräche zwischen Eltern, Erzieherin-nen und Lehrkräften statt.
- Die Vorschulkinder besuchen mit den Erzieherinnen die Schule und wer-den von der Konrektorin durch das Gebäude geführt. Dabei haben sie auch Einblicke in den Schulklassen-Unterricht.
- Es findet eine gemeinsame Turnstunde von Kita-Kindern und Schulkindern in der Sporthalle der Grundschule statt.
- Die Kita–Kinder besuchen die Ganztagsschule und erleben einen Nachmittag mit den Schülern.
- Es finden gemeinsame Aktionen im Wald statt, z.B. „mit allen Sinnen den Wald erleben“ oder „Tiere des Waldes“
- Die Lehrkräfte hospitieren in der Kita.
- Erzieherinnen, Kinder und Eltern werden zu Schulfesten eingeladen, Lehrkräfte zu besonderen Veranstaltungen in den Kindergärten
- Die Kita-Kinder werden von der Grundschule eingeladen und erleben einen Vormittag mit ihrem zukünftigen Lehrer/Lehrerin und den Mitschülern ihrer Klasse statt.
- Vor Schulbeginn findet ein Info-Abend für die Eltern in der Schule statt.
- Zum Abschluss der Kita-Zeit findet eine gruppeninterne Abschlussfeier und ein Abschlussgottesdienst mit den Eltern in der Kita statt.
- Die Erzieherinnen besuchen mit den zukünftigen Vorschulkindern den Schulanfängergottesdienst.
Die gemeinsamen Aktionen und Angebote vor der Einschulung verfolgen das Ziel, den Kindern einen sicheren und zuversichtlichen Start in die Grundschule zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Übergangsgestaltung erhalten die Kinder Gelegenheit, das Schulgebäude kennenzulernen, erste Kontakte zu Lehrkräften sowie zu Mitschülerinnen und Mitschülern aufzubauen und sich mit den neuen Abläufen vertraut zu machen.
So haben die Kinder die Möglichkeit, ein erstes Zugehörigkeitsgefühl zur Schule aufzubauen. Gleichzeitig werden Unsicherheiten abgebaut und eine positive Erwartungshaltung gegenüber dem Schulstart gefördert. Diese vorbereitenden Erfahrungen erleichtern den Übergang von der Kita in die Grundschule und stärken das Wohlbefinden sowie die Lernbereitschaft der Kinder.
Beobachten und Dokumentieren
Beobachtung und Dokumentation sind zentrale Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit. Sie helfen uns, jedes Kind in seiner Individualität wahrzunehmen, seine Entwicklungsschritte nachzuvollziehen und gezielt zu fördern.
Wir verstehen Beobachtung als wertschätzendes Wahrnehmen und achtsames Begleiten der Kinder in ihrem Alltag. Dabei richten wir den Blick auf Stärken, Interessen und Ressourcen. Ziel ist es, die Entwicklung jedes einzelnen Kindes bestmöglich zu unterstützen und darauf zu achten, dass es sich als Teil der Gruppe angenommen und wohlfühlt.
Die Beobachtungen werden in verschiedenen Formen dokumentiert, zum Beispiel in Beobachtungsbögen, Entwicklungsbögen, Lerngeschichten, Portfolios und durch Fotos. Diese Dokumentationen dienen nicht nur der individuellen pädagogischen Planung für das einzelne Kind, sondern sind auch eine wichtige Grundlage für den Austausch mit den Eltern. Regelmäßige Entwicklungsgespräche bieten Gelegenheit, die Beobachtungen gemeinsam zu reflektieren, Fragen zu klären und gemeinsam nächste Schritte zu überlegen.
Ebenso verstehen wir Dokumentation als Möglichkeit der Partizipation: Wir beziehen die Kinder aktiv in die Dokumentation ein. Sie dürfen selbst mitentscheiden, welche Fotos, Bilder oder Werke in ihr Portfolio aufgenommen werden. Auf diese Weise können sie ihre Erlebnisse wiederfinden, erzählen, was ihnen wichtig ist und stolz zeigen, was sie schon alles geschafft haben. Die Kinder erleben dadurch Wertschätzung und ihre Stimme erhält Gewicht.
Durch die systematische Beobachtung und Dokumentation sowie den Austausch mit den Eltern und Kindern, stellen wir sicher, dass unsere pädagogische Arbeit transparent, reflektiert und am Kind orientiert bleibt.
Einbindung in die Ortsgemeinde – in das Gemeindeleben
Die Kinder erleben ihre Umgebung aktiv, indem sie die Nachbarschaft erkunden, lokale Einrichtungen besuchen oder an Stadtfesten teilnehmen. Dabei knüpfen sie Kontakte zu Menschen außerhalb der Kita, wie zu älteren Mitbürger oder Handwerkern, und lernen auf natürliche Weise, respektvoll miteinander umzugehen. Durch diese gemeinsamen Aktivitäten in/mit der Ortsgemeinde entwickeln die Kinder ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und erkennen, dass sie ein wichtiger Teil ihrer Gemeinschaft sind. Gleichzeitig erfahren sie, dass sie mit eigenen Ideen und Aktionen etwas bewirken können – sei es bei Pflanzaktionen, kleinen Projekten oder beim Mitgestalten von Festen – und fördern auf diese Weise ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Fähigkeit zur Partizipation.
Verschiedene Aktivitäten:
- Malwettbewerb – mit Künstler Christoph Nuber zum Stadtjubiläum, mit anschließender Ausstellung im Stadthaus
- Malwettbewerb zu den Kandler Bienen
- Eigene Kunstausstellung mit Vernissage, im Rahmen eines Projektes: Marc Chagall, das blaue Pferd, im Foyer der Verbandsgemeinde
- Eigene Kunstausstellung im Stadthaus
- Eigene Kunstausstellung in der kath. Kirche St. Pius für die Pfarrei und die Öffentlichkeit – im Rahmen des Krippenjubiläums
- Musicalaufführung unserer Kita in der Stadthalle: Die Vogelhochzeit
- Weihnachtsmarkteröffnung mit Beteiligung
- Eigener Weihnachtsstand am Weihnachtsmarkt
- Tannenbaumschmücken: im Seniorenheim, im Krankenhaus, bei der VR-Bank und bei der Sparkasse
- Aktion saubere Landschaft
- Blumenbeete-Pflanzaktion Frühlingsblüher
- Papa-Tag – Stadtrallye
- Regelmäßige Besuche im Willi-Hussong-Haus Seniorenheim in Kandel:
- generationsübergreifende Begegnungen: Geburtstagsfeiern, Laternensingen zu St. Martin.
- Die Besuche im Seniorenheim sind besonders wertvoll: Sie schaffen Begegnungen zwischen Jung und Alt, fördern Empathie, soziale Kompetenz und ein respektvolles Miteinander.
- U.v.m.
Vernetzung mit anderen Institutionen und unseren Kooperationspartner
Unsere Kindertagesstätte arbeitet mit verschiedenen pädagogischen Kooperationspartnern zusammen, um die Kinder in ihrer Entwicklung bestmöglich zu begleiten, zu fördern und zu unterstützen. Diese Kooperationen erweitern unsere pädagogische Arbeit, bereichern den Kita-Alltag durch vielfältige Impulse, Projekte und Angebote und schaffen ein starkes Netzwerk rund um die Kinder und ihre Familien.
Die Zusammenarbeit mit externen Fachkräften und Institutionen ermöglicht es uns, unterschiedliche Perspektiven und Fachkompetenzen in unsere Arbeit einzubringen. Dadurch profitieren die Kinder von zusätzlichen Förder- und Bildungsangeboten, die individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.
Zugleich trägt der regelmäßige fachliche Austausch mit unseren Partnern dazu bei, dass sich unser pädagogisches Team kontinuierlich weiterentwickelt und aktuelle Erkenntnisse aus Bildung, Psychologie und Gesundheit in die tägliche Praxis einfließen können.
Unsere Kooperationen verstehen wir als gemeinsame Verantwortung für die Kinder und ihre Familien. Durch verlässliche Netzwerke schaffen wir ein unterstützendes Umfeld, das den Übergang zwischen Familie, Kita, Schule und weiteren Lebensbereichen der Kinder positiv gestaltet.
1. Bildungsbereich
Eine enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen unterstützt die Kinder beim Übergang in die Schule
Kooperationspartner:
• Ludwig-Riedinger-Grundschule Kandel – siehe „Gestaltung des Übergangs in die
Grundschule“
2. Bereich Förderung, Beratung und Gesundheit – Eltern und Kinder
Zur gezielten Förderung einzelner Kinder und zur Unterstützung der Familien, arbeiten wir mit verschiedenen Fachstellen zusammen.
Kooperationspartner:
- Frühförderstellen (z. B. Lebenshilfe, Frühförderzentrum Landau/Queichheim,
- Caritas)
- Kinderärztinnen und Kinderärzte
- Logopädie-, Ergotherapie- und Physiotherapiepraxen
- Gesundheitsamt
- Beratungsstellen für Eltern und Kinder
- Sozialpädagogische Familienhilfe
- Jugendamt im Kreis Germersheim
- Bildung- und Teilhabestelle
- Soziale Hilfen (z. B. Integrationskräfte)
- Wohlfahrtsverbände und Familienhilfen (z. B. Haus der Familie, AGFJ, Bella (Familien- und Frauenzentrum)
Diese Partner unterstützen uns insbesondere bei der individuellen Entwicklungsförderung von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf und beraten Familien in Erziehungs- und Lebensfragen.
3. Kirchliche Kooperationen
Kooperationspartner:
Als katholische Kindertagesstätte pflegen wir enge Verbindungen zur kath. Gemeinde St. Pius:
- siehe „Pastoraler Raum“
4. Stadt und soziales Umfeld
Kooperationspartner:
Unsere Kita ist Teil eines lebendigen Gemeinwesens. Durch vielfältige Kooperationen mit Partnern in der Stadt und Region eröffnen wir den Kindern neue Lern- und Erfahrungsräume.
- Stadtverwaltung und Verbandsgemeinde
- Stadtbücherei – regelmäßige Besuche und Leseförderung
- Feuerwehr und Polizei – Besuchs- und Präventionsangebote
- Seniorenheim – Willi-Hussong-Haus Kandel
- Örtliche Vereine (Karnevalsverein)
- Feuerwehr
- Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit
5. Umwelt und Naturpädagogik
Naturerfahrungen sind fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit – siehe „Naturerfahrungen und ökologische Bildung“
Kooperationspartner:
- Förster und Waldpädagogen
- Naturführer
Gemeinsame Waldausflüge und naturpädagogische Angebote fördern Umweltbe-wusstsein, motorische Fähigkeiten und die Sensibilisierung für ökologische Zusammenhänge.
6. Kulturelle Einrichtungen
Kulturelle Bildung ist uns ein wichtiges Anliegen. Sie ermöglicht den Kindern vielfältige ästhetische Erfahrungen und stärkt ihre Ausdrucksfähigkeit.
Beispiele für kulturelle Partner:
- Naturkundemuseum Karlsruhe
- Artisjock-Theater (Anke Scholz)
- Chaussee Theater (Billy Bernhard)
- Kellertheater „Die Käuze“
- Stadtbibliothek – Heranführen an das Medium Buch (Kulturgut)
7. Gesundheitsorganisationen
Gesundheitsförderung ist ein fester Bestandteil unseres Kita-Alltags.
Kooperationspartner:
- Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (AGZ) Germersheim
- Zahnarztpraxen – regelmäßige Besuche und Zahnprophylaxe
- Kinderärzte
8. Fachliche Vernetzung und Qualitätsentwicklung – pädagogische Unterstützung
Unsere Einrichtung beteiligt sich aktiv an Netzwerken, Arbeitskreisen und Fortbil-dungsangeboten, um unsere pädagogische Qualität kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Kooperationspartner:
- Fachberatung (Caritas-Leitungskonferenzen, Telefon- und E-Mail-Beratung, anonyme Kinderschutzberatung)
- Fortbildungsinstitute und Fachschulen für Sozialpädagogik – Praxisanleitung, Begleitung von Praktikant:innen, Austausch und Weiterbildung
- Netzwerke und Arbeitskreise der Kitas – wie z.B. Runder Tisch
9. Weitere Partner
• Lebenshilfe – Lieferant unserer Mittagsmahlzeiten
Fazit
Die Kooperation mit unseren vielfältigen Partnern erweitert die Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten unserer Kita und schafft ein unterstützendes Netzwerk für Kinder und Familien. Durch die enge Zusammenarbeit tragen wir gemeinsam dazu bei, jedem Kind die bestmögliche Förderung und Begleitung zukommen zu lassen.
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
In unserer Kita legen wir großen Wert auf eine vertrauensvolle Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern. Wir verstehen uns als Begleiterinnen und Begleiter in der Entwicklung der Kinder und möchten gemeinsam mit den Familien die bestmöglichen Voraussetzungen für jedes Kind schaffen. Dabei sehen wir Eltern als Experten ihrer Kinder – sie kennen deren Persönlichkeit, Interessen und Bedürfnisse am besten.
Unsere Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen, Offenheit und Respekt. Wir möchten, dass Eltern sich in unserer Einrichtung willkommen und ernst genommen fühlen. Ein regelmäßiger Austausch über die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder ist uns besonders wichtig. Dazu gehören Tür- und Angelgespräche, geplante Entwicklungsgespräche, Elternabende und gemeinsame Aktionen im Jahresverlauf.
Wir informieren die Eltern transparent über unsere pädagogische Arbeit, Projekte und Themen, die die Kinder beschäftigen. Gleichzeitig laden wir sie dazu ein, sich aktiv einzubringen – sei es durch Ideen, Mithilfe bei Ausflügen, Feste oder durch das Teilen eigener Erfahrungen und Fähigkeiten.
Uns ist bewusst, dass eine gelingende Erziehungs- und Bildungspartnerschaft auf ge-genseitigem Verständnis und gemeinsamer Verantwortung beruht. Wir möchten gemeinsam mit den Eltern eine Umgebung schaffen, in der Kinder sich sicher, wertgeschätzt und neugierig entfalten können. So tragen wir alle – Eltern und pädagogische Fachkräfte – dazu bei, dass jedes Kind in seiner individuellen Entwicklung bestmöglich begleitet und gefördert wird.
Beschwerden und Anregungen
In unserer Kita legen wir großen Wert auf eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit den Eltern. Falls es Anlass zu Beschwerden oder Unzufriedenheit gibt, ist es unser Ziel, diese konstruktiv und zeitnah zu klären. Dieses Beschwerdeverfahren dient dazu, Eltern einen transparenten und fairen Weg zur Klärung ihrer Anliegen zu bieten.
Grundsätzlicher Umgang mit Beschwerden und Anregungen
- Jede Beschwerde und Anregung wird ernst genommen und vertraulich behandelt.
- Das Ziel ist eine einvernehmliche Lösung im Sinne des Kindeswohls.
- Beschwerden und Anregungen werden sachlich und respektvoll kommuniziert.
- Eine zeitnahe Bearbeitung wird angestrebt.
Ablauf des Verfahrens
Entgegennahme der Beschwerde/Anregung
Der erste Schritt sollte immer das direkte Gespräch mit der betroffenen Erzieherin oder dem betroffenen Erzieher sein. Viele Anliegen lassen sich auf diesem Weg schnell und unkompliziert lösen.
Weiterleitung der Beschwerde/Anregung an die Kita-Leitung
Falls das direkte Gespräch nicht zu einer Lösung führt oder die Beschwerde/Anregung schwerwiegend ist, kann ein Gesprächstermin mit der Einrichtungsleitung vereinbart werden.
Beschwerde-/Anregungen-Verfahren
Falls auch nach dem Gespräch mit der Kita-Leitung keine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde, kann das schriftliche Beschwerde-/Anregung-Verfahren (Formblätter liegen in der Kita vor) erfolgen. In dem Formblatt sollten vom Beschwerdeführer die genauen Umstände, die bereits unternommenen Schritte und die gewünschte Lösung beschrieben werden. – Die Kita-Leitung nimmt das Formblatt dankend entgegen und sichert eine Problemlösung zu.
Rückmeldung und Lösungsfindung
Die Kita wird innerhalb eines angemessenen Zeitraums eine schriftliche oder mündliche Rückmeldung zur Beschwerde/Anregung geben. Falls erforderlich, wird gemeinsam mit dem Beschwerdeführer nach einer nachhaltigen Lösung gesucht.
Weiterleitung an den Träger/Trägervertreter
Falls die vorherigen Schritte nicht zur Klärung des Problems führen, kann die Be-schwerde/Anregung an den Trägervertreter weitergeleitet werden. Die Kontaktdaten des Trägers werden auf Anfrage zur Verfügung gestellt.
Prävention und kontinuierliche Verbesserung
Alle eingegangenen Beschwerden/Anregungen werden dokumentiert und ausgewertet, um künftige Probleme zu vermeiden und die Qualität der Betreuung kontinuierlich zu verbessern.
Dieses Beschwerde-/Anregung-Verfahren soll dazu beitragen, dass Eltern ihre Anlie-gen offen ansprechen und wir gemeinsam an einer positiven und vertrauensvollen Kita-Atmosphäre arbeiten können.
Teamarbeit
Das Team in unserer Kita
Die pädagogische Arbeit in unserer Kindertagesstätte wird von einem multiprofessionellen Team getragen, das sich durch Wertschätzung, Offenheit und fachliche Kompetenz auszeichnet. Grundlage unseres Handelns ist ein respektvoller Umgang mitei-nander sowie die gemeinsame Verantwortung für die Bildung, Erziehung und Betreuung der uns anvertrauten Kinder.
Zusammenarbeit
Wir verstehen uns als Team, das durch partnerschaftliche Zusammenarbeit geprägt ist. Gegenseitige Unterstützung, Transparenz und ein konstruktiver Austausch bilden die Basis unserer täglichen Arbeit. Jedes Teammitglied bringt individuelle Stärken, Erfahrungen und Fachwissen ein, die zur Vielfalt und Qualität unserer pädagogischen Arbeit beitragen. Eine enge Zusammenarbeit mit Träger, Eltern und Kooperationspartnern ergänzt unser Handeln.
Besprechungskultur
Regelmäßige Teambesprechungen sichern die Qualität unserer Arbeit. Dabei werden organisatorische Abläufe, pädagogische Fragestellungen und die Weiterentwicklung unserer Konzeption besprochen. Wir legen Wert auf eine offene Gesprächskultur, in der unterschiedliche Perspektiven gehört und Entscheidungen gemeinsam getragen werden. Zur Qualitätssicherung dokumentieren wir Absprachen und überprüfen diese in regelmäßigen Abständen.
Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte
Kontinuierliche Weiterbildung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Wir nehmen regelmäßig an internen und externen Fort- und Weiterbildungen teil, um unsere Fachkompetenz zu erweitern und aktuelle Entwicklungen in die Praxis zu integrieren. Fortbildungsinhalte werden im Team reflektiert und für die gemeinsame Arbeit nutzbar gemacht.
Auszubildende und Praktikant*innen
Wir sehen es als wichtige Aufgabe an, Auszubildende und Praktikant*innen auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten. Sie sind ein wertvoller Teil unseres Teams und erhalten Einblicke in die vielfältigen Arbeitsbereiche der Kita. Eine strukturierte Praxisanleitung, regelmäßige Reflexionsgespräche sowie die Vermittlung von fachlichen und persönli-chen Kompetenzen sichern die Qualität der Ausbildung.
Kindeswohlgefährdung
Verdacht auf Kindeswohlgefährdung § 8a SGB VIII (im außer- bzw. familiären Umfeld)
(TRV = Trägervertreter / TRB = Trägerbeauftragte)
Jedes uns anvertraute Kind ist eine Persönlichkeit mit einer von Gott verliehenen Würde. Wir tragen Sorge für ihr körperliches, geistiges und seelisches Wohl. Wir ver-pflichten uns, jegliche Gefährdung des Wohls eines Kindes bestmöglich wahrzunehmen.
Wir gewährleisten eine Abfolge klarer Handlungsschritte bei einem Verdacht der Gefährdung des Kindeswohls.
Alle Mitarbeitenden sind sensibilisiert, etwaige Anhaltspunkte einer Kindeswohlgefähr-dung wahrzunehmen und kennen die weiteren Schritte im Rahmen eines strukturierten Verfahrens. Der/Die TRV/TRB und die Leitung treffen zeitnah und unter Zuhilfenahme einer externen „Insoweit erfahrene Fachkraft“ (InsoFa) Entscheidungen über nötige Maßnahmen. Gemeinsam wird ein Schutzplan zum weiteren Vorgehen erstellt und darauf hingewirkt, dass er umgesetzt wird. Kann mit den Mitteln der Kita der Kindeswohlgefährdung nicht entgegengewirkt werden, so ist das örtliche Jugendamt einzuschalten.
Bei Einschaltung des örtlichen Jugendamtes erfolgt zeitgleich eine Meldung an das zuständige Landesjugendamt gemäß § 47 SGB VIII durch den TRV/TRB.
Die betroffenen Eltern und auch das Kind selbst sind angemessen am Beratungs- und Entscheidungsprozess zu beteiligen, der dokumentiert ist.
Jeder Schritt im Verdachtsfall auf Gefährdung des Kindeswohls ist zu protokollieren.
Für unsere Kita liegen Formblätter des örtlichen Jugendamtes im SpeQM-Praxishand-buch vor.
Die frühestmögliche Erkennung und Begegnung von Kindeswohlgefährdung wendet Schaden vom Kind ab.
aus: SpeQM-Praxishandbuch, Qualitätsbereich 6 Träger und Leitung, 2021
Internes Schutzkonzept
Verdacht auf Kindeswohlgefährdung durch interne Ereignisse und Entwicklungen § 47 SGB VIII – sexualisierte Gewalt
(TRV = Trägervertreter / TRB = Trägerbeauftragte)
Jedes uns anvertraute Kind ist eine Persönlichkeit mit einer von Gott verliehenen Würde. Wir tragen Sorge für ihr körperliches, geistiges und seelisches Wohl und achten darauf, dass dem Kind in unserer Kindertageseinrichtung kein Schaden durch (sexualisierte) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminierung oder Verletzung der Integrität zugefügt wird.
Wir gewährleisten eine Abfolge klarer Handlungsschritte bei einem Verdacht (sexualisierter) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminierung oder Verletzung der Integrität.
Gefährdungen des Kindeswohls können auf Grund (sexualisierter) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminierung oder Verletzung der Integrität innerhalb der Einrichtung auftreten.
Gemäß § 47 SGB VIII ist der Träger verpflichtet, der zuständigen Behörde Ereignisse oder Entwicklungen zu melden, die geeignet sind, das Wohl der Kinder zu beeinträch-tigen.
Alle Mitarbeitenden sind sensibilisiert bei etwaigen Anhaltspunkten für Kindeswohlge-fährdung durch (sexualisierte) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminierung und Verletzung der Integrität innerhalb der Einrichtung und kennen die Schritte des strukturierten Verwahrens. Der TRV/TRB und die Leitung treffen umgehend die die erforderlichen Maß-nahmen.
Im Falle eines Verdachts (sexualisierter) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminierung oder Verletzung der Integrität durch eine/n Mitarbeiter/in bzw. Leitung der Kindertagesein-richtung oder eines/einer TRV/TRB ist neben dem Rechtsamt und der Personalabteilung des bischöflichen Ordinariats sowie dem/der Missbrauchsbeauftragten des Bistums auch das Landesjugendamt unverzüglich zu informieren.
Jeder Schritt im Verdachtsfall (sexualisiertet) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminierung oder Verletzung der Integrität ist zu protokollieren.
Die frühestmögliche Erkennung (sexualisierter) Gewalt, Entwürdigung, Diskriminie-rung oder Verletzung der Integrität innerhalb der Einrichtung wendet (weiteren) Scha-den vom Kind ab.
aus: SpeQM-Praxishandbuch, Qualitätsbereich 6 Träger und Leitung, 2021
Internes Schutzkonzept
Verdacht auf Kindeswohlgefährdung durch interne Ereignisse und Entwicklungen § 47 SGB VIII – strukturelle Mängel (organisationsbezogene Beeinträchtigungen des Kindeswohls)
(TRV = Trägervertreter / TRB = Trägerbeauftragte)
Jedes uns anvertraute Kind ist eine Persönlichkeit mit einer von Gott verliehenen Würde. Wir tragen Sorge für ihr körperliches, geistiges und seelisches Wohl und ach-ten darauf, dass dem Kind in unserer Kindertageseinrichtung kein Schaden zugefügt wird.
Gefährdungen des Kindeswohls können aufgrund struktureller Mängel durch bauliche, organisatorische und/oder personelle Defizite auftreten. Plötzlich auftretende, nicht vorhersehbare Ereignisse (Wassereinbruch, Ausfall einer Fachkraft durch einen Un-fall, etc.) aber auch länger andauernde Beeinträchtigungen durch beispielsweise eine Baumaßnahme können den pädagogischen Auftrag der Einrichtung gefährden und dem kindeswohl Schaden zufügen.
Gemäß § 47 SGB VIII ist der Träger verpflichtet, der zuständigen Behörde Ereignisse oder Entwicklungen zu melden, die geeignet sind, das Wohl der Kinder zu beeinträch-tigen.
Der/Die TRV/TRB, die Leitung wie auch alle Mitarbeitenden sind sich der Gefährdung des Kindeswohls durch die oben genannten Gegebenheiten bewusst und haben ent-sprechende Notallkonzepte und einen Handlungsplan bei Personalausfällen aufgestellt. Das örtliche Jugendamt wird durch den/die TRV/TRB über die aufgetretene Beeinträchtigung des Kindeswohls informiert und gibt gegebenenfalls Hilfestellung.
Zugleich wird per schriftlicher Meldung das zuständige Landesjugendamt durch den/die TRV/TRB umgehend über alle Vorfälle informiert.
Die zuständige Regionalverwaltung erhält eine Kopie der Meldung.
Die frühestmögliche Erkennung und Begegnung von Kindeswohlgefährdung wendet Schaden von Kindern ab.
aus: SpeQM-Praxishandbuch, Qualitätsbereich 6 Träger und Leitung, 2021
Qualitätsmanagement
Vom Leitbild zum Qualitätsmanagement
„Was mit der Leitbildentwicklung begonnen hat, wird mit SpeQM kontinuierlich weiter-geführt. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung sind in diesem Prozess wesentliche Punkte. Kindertagesstätten im Bistum Speyer sollen in qualitativ einheitlicher Ausrichtung zum Lernort des Glaubens werden. In den Einrichtungen wird die fachli-che Professionalität mit dem Glaubenszeugnis verbunden. Das katholische Profil wird herausgearbeitet und die Mitarbeitenden in ihrer eigenen Haltung gestärkt. Des Weiteren werden alle Beteiligten bei der Bewältigung der in den vergangenen Jahren steigenden Anforderungen an Kindertagesstätten unterstützt.“
„Kinder in ihrer Entwicklung bestmöglich zu begleiten und zu fördern, ist die zentrale Aufgabe von Kindertagesstätten. Um die Qualität ihrer Arbeit zu überprüfen, zu optimieren und zu sichern, hat sich das Bistum Speyer für die Einführung eines Qualitätsmanagements in allen katholischen Kindertagesstätten entschieden.“
www.bistum-speyer.de
In den Kindertagesstätten im Bistum Speyer gibt es ein spezifisches Qualitätsmanagement für Kindertageseinrichtungen (SpeQM), das auf dem Qualitätsmanagement des Verbandes katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) basiert. Ziel ist es, die Qualität der Kitas stetig zu verbessern und die pädagogische Arbeit zu sichern. Dies umfasst eine regelmäßige Überprüfung von Qualitätsbereichen, darunter Kinder, El-tern, Personal, Träger und Leitung, Pastoraler Raum und Glaube, um Kindern optimale Lern- und Entwicklungsumgebungen zu bieten.
Qualitätsbezug
Die konzeptionellen Inhalte sind in den Qualitätsmanagement-Bausteinen des Speyerer Qualitätsmanagement verankert und werden regelmäßig überprüft, reflektiert und weiterentwickelt. Damit stellen wir sicher, dass unsere Arbeit den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen Rheinland-Pfalz entspricht und den Kindern bestmögliche Entwicklungs- und Lernchancen eröffnet
Literaturverzeichnis
Fachliteratur
Bildungsministerium RLP, “Erziehungs- und Bildungsempfehlungen für Kindertages-stätten in Rheinland-Pfalz” Cornelsen-Verlag 2018/202
Leitfaden Zahlenland 1, nach Professor Dr. Gerhard Preiß,
“Hören, lauschen, lernen”, Würzburger Sprachprogramm,
KTK-Gütesiegel Bundesrahmenhandbuch, Qualitätsbereich 1 – Kinder. Freiburg 2018
SpeQM-Praxishandbuch, Qualitätsbereich 1 – Kinder, Speyer 03/2022
SpeQM-Praxishandbuch Qualitätsbereich 6 – Träger und Leitung, 2011
Internetquellen
Kneipp-Gesundheitskonzept für Kitas, www.kneippbund.de
Berliner Modell, www.kita-fachtexte.de
Blue Bot, https://b-bot.de , 2025
Speyerer-Qualitätsmanagement, www.Bistum-Speyer.de , Stand 07/2025
Zitate
Don Bosco, italienischer Geistlicher
Sebastian Kneipp, deutscher Pfarrer
Konfuzius, chinesischer Philosoph