Tod & Abschiednehmen

Einen geliebten Menschen verlieren zu müssen, ist eine schmerzliche Erfahrung. Es tut weh, wenn der Verstorbene nicht mehr da ist. Wir wissen, dass der Tod zum Leben gehört. Und doch verdrängen wir allzu oft diese Tatsache. So kann es passieren, dass wir bei einem Sterbefall plötzlich hilflos dastehen. Es tut dann gut, Menschen an der Seite zu wissen, die in dieser Situation einem Beistehen und in der Trauer begleiten. Auch der christliche Glaube ist im Angesicht des Todes ein Anker der Hoffnung.

Was tun bei einem Sterbefall?

  • Wenden Sie sich an ein Beerdigungsinstitut. Der Bestatter ist Ihr erster Ansprechpartner.
  • Geben Sie dem Bestatter Ihre Wunschtermine für die Beerdigung bekannt.
  • Der Bestatter kümmert sich um alle Formalitäten, auch um die Bestellung eines Organisten.
  • Der Bestatter legt in Absprache mit dem Pastoralteam und der Gemeindeverwaltung den Beerdigungstermin fest und teilt Ihnen diesen mit.
  • Der Seelsorger, der die Beerdigung dann vornehmen wird, meldet sich bei Ihnen, um ein Gespräch mit Ihnen zu vereinbaren (Trauergespräch). Während des Gesprächs wird auch der Ablauf der Trauerfeier und die musikalische Gestaltung festgelegt.
  • Die Organisation von Messdienern, Sterbegeläut und Aushang an der Kirche übernimmt das Pfarrbüro automatisch.
  • Das erste Sterbeamt wird in jeder der vier Gemeinden immer in den Werktagsmessen der letzten Woche des Monats gefeiert als "Gedenkgottesdienst". Dazu sind alle Angehörige eingeladen. Das zweite und dritte Sterbeamt kann von den Angehörigen im Pfarrbüro individuell bestellt werden.

Gedenken an die Verstorbenen

In Gottesdiensten denkt die Gemeinde an ihre Verstorbenen, indem sie für sie betet und sie in der Gemeinschaft der Heiligen im Himmel weiß.
Traditionellerweise wird dies in Sterbeämtern getan. Dazu gibt es in der Pfarrei eine Regelung.

Gedenkgottesdienste
Das erste Sterbeamt wird als Gedenkgottesdienst immer in der letzten Woche des Monats an einem Werktag um 18.30 Uhr gefeiert: Dienstag in Minfeld, Mittwoch in Steinweiler, Donnerstag in Schaidt, Freitag in Kandel. Dazu werden die Angehörigen vorher vom Pfarrbüro dazu eingeladen. Beim Gedenkgottesdienst werden immer die Verstorbenen genannt, die in der jeweiligen Gemeinde in diesem Monat von den Seelsorgern beigesetzt wurden.
Wenn Sie als Angehörige darüber hinaus weitere Sterbeämter bzw. Messen für ihre Verstorbenen feiern lassen möchten, melden Sie sich im Pfarrbüro.

Memento-Gottesdienst
Am Samstag nach Allerheiligen wird jedes Jahr aller der in diesem Jahr Verstorbenen aus der gesamten Pfarrei gedacht, in einem Memento-Gottesdienst ("Erinnerungs-Gottesdienst") extra für Sie als Angehörige. Der Memento-Gottesdienst findet abwechselnd in Kandel oder Schaidt statt. Bitte beachten Sie dazu den Pfarrbrief.

Die Friedhöfe in der Pfarrei

In unserer Pfarrei ist das Pastoralteam zuständig für katholische Beerdigungen auf den Friedhöfen in Kandel, Erlenbach, Minfeld, Freckenfeld, Winden, Schaidt, Vollmersweiler, Hergersweiler, Dierbach und Steinweiler.

Die Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung (Urne) gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Eine Trauerfeier mit dem Sarg vor der Einäscherung.
    Sie findet in der Trauerhalle des Friedhofs statt. Die Beisetzung der Urne geschieht dann zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis ohne Beteiligung eines Seelsorgers. (Bei einem dringenden seelsorglichen Anliegen kann ein Seelsorger die Urnenbeisetzung vornehmen. Ansonsten übernimmt dies der Bestatter.)
  2. Die Trauerfeier und Beisetzung der Urne nach der Einäscherung.
    Dabei ist der Ablauf derselbe wie bei einer Erdbestattung: Trauerfeier in der Friedhofshalle, anschließend Beisetzung der Urne am Grab.

Beisetzung in der Bienwaldruhe (Kandel)

Die Bienwaldruhe ist ein Bestattungsareal im Bienwald gegenüber dem Naturfreundehaus, das von der Stadt Kandel eingerichtet worden ist. Mittlerweile haben sich die Bedingungen für ein christliches Begräbnis dort wesentlich verbessert - u.a. befinden sich dort Namensschilder der Verstorbenen an den Bäumen, ein zentraler Platz mit Rednerpult und Bänken sowie christliche Symbole.  Deshalb ist eine Bestattung der Urne an einem Baum in der Bienwaldruhe nach katholischem Ritus mittlerweile möglich.
Allerdings stellt diese Bestattungsform im Gegensatz zum örtlichen Friedhof keinen Idealzustand für uns Christen dar. Zur weiteren Information empfehlen wir das Heft „Tote begraben und Trauernde trösten. Bestattungskultur im Wandel aus katholischer Sicht“ aus der Reihe „Arbeitshilfen“ der Deutschen Bischofskonferenz (DB 081).

Zuständig für eine kirchliche Bestattung in der Bienwaldruhe ist der jeweilige Seelsorger des Wohnortes, in dem der Verstorbene zuletzt gelebt hat. Wenn der Verstorbene außerhalb unserer Pfarrei gewohnt hat, wenden Sie sich bitte an das auswärtige Pfarramt am Wohnort des Toten.

Aus der Kirche ausgetreten und verstorben...

Wer aus der Kirche ausgetreten ist, bekundet damit auch seinen Willen, nichts mit der Gemeinschaft der Kirche zu tun haben zu wollen. Insofern ist im Sterbefall keine kirchliche Beerdigung möglich. Wir bieten aber bei Bedarf ein seelsorgliches Gespräch mit den Angehörigen an.

Tod und Auferstehung: Was Christen glauben

Wie schon der Apostel Paulus in seinem Brief an die Thessalonicher schreibt, trauern Christen nicht „wie jene, die keine Hoffnung haben." (1 Thess 4,13). Der Tod eines Menschen wird dabei im Licht der Auferstehung gesehen. Bei der Beisetzung am Grab betet der Zelebrant u.a.: „Christus, der von den Toten erstanden ist, wird auch unseren Bruder/unsere Schwester zum Leben erwecken.“

Gottes Sohn ist nicht für sich am Kreuz gestorben und am dritten Tag von den Toten auferstanden. Sein Sterben und Auferstehen geschah für uns Menschen. „Mit Christus wurden wir in der Taufe begraben und sind mit ihm auferstanden zum neuen Leben“. Christen glauben an die Auferstehung mit Leib und Seele. Das meint, dass nicht nur der Geist des Menschen oder nur seine Seele weiterleben. Der ganze Mensch, mit all dem, was ihn auf Erden ausgemacht hat: seine Individualität, seine Geschichte, sein ganzes Ich, seine Persönlichkeit erhält Gott in Ewigkeit. Und der Mensch ist von Gott als Leib-Geist-Seele-Wesen erschaffen. Mit verklärtem, unsterblichem Leib wird er so auch auferstehen. Weil in den Augen Gottes jeder Mensch einzigartig und genau so gewollt ist. Christen glauben deshalb auch nicht an die Wiedergeburt, denn sie widerspricht der Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

Und so ist die christliche Begräbnisfeier geprägt von der österlichen Hoffnung auf die Auferstehung der Toten. Dabei wird des Verstorbenen gedacht und dessen Leben gewürdigt. Die Trauergemeinde betet für den Verstorbenen. Und die liturgischen und biblischen Texte künden von der Frohen Botschaft der Auferstehung und des ewigen Lebens. Die Worte und Zeichen der Begräbnisfeier können so einen Halt für die Trauernden geben. Sie sind wie ein Seil, an dem sie sich festhalten können.